Am späten Mittwochabend überraschten CDU und Freie Wähler den Stadtrat mit einem Vorstoß. Sie brachten 15 Unterschriften zusammen, um eine nicht öffentliche Sondersitzung für nächsten Dienstag einzuberufen. Ziel: Aufhebung des Stadtratsbeschlusses vom Vorjahr und Wiedereinstellung der beiden früheren Geschäftsführer. Dieses Ansinnen begründete Panse in mehrfacher Hinsicht. Alle Fraktionen bis auf die SPD hätten in der Aktuellen Stunde erklärt, die Entscheidung zur Kündigung des Duos Otto/Möldner vom September 2009 sei falsch gewesen. Diese Entscheidung für die Entlassung könne jetzt den OB verführen, in Berufung zu gehen. Dem wolle man vorbeugen. Desweiteren wäre es besser, die beiden gefeuerten Führungskräfte würden ihr dickes Gehalt, dass sie derzeit für nichts bekämen, abarbeiten.
Panse zog dazu den Vergleich zum FC Rot-Weiß, bei dem der entlassene Trainer Rainer Hörgel heute in anderer Position seinen Vertrag abarbeite. Eine Brüskierung des neuen Stadtwerkechefs Peter Zaiß sehe er nicht, so der CDU-Fraktionschef. Er räumte aber ein, dass die günstigste Variante eine Abfindung für Otto und Möldner sei. Beide hätten sicher wenig Lust, in ihr altes Unternehmen zurückzukehren. Dazu sei menschlich zu viel passiert. Eine Abfindung würde am Ende billiger, als die Gehälter bis zum Auslaufen der Arbeitsver träge weiter zu zahlen. Dieser ganze Themenkomplex rechtfertige eine Sondersitzung, so Panse. Er sei überzeugt, für den Antrag eine Mehrheit zu finden, wenn alle Fraktionen, die Zweifel haben, auch dazu stehen.
CDU und Freie Wähler müssen mit ihrem Antrag aber von den anderen Fraktionen massiven Gegenwind erwarten. Von der SPD sowieso. Aber auch die FDP spielt nicht mit. ,,Davon halte ich nichts", so Fraktions chef Thomas Kemmerich. Das sei juristischer Unfug, weil die Kündigung laut Gerichtsbe, schluss ohnehin unwirksam sei. Abgesehen davon könne es doch nicht Ernst gemeint sein, die Beiden tatsächlich wieder ins Unternehmen zu schicken.
,,Wir sind für einen sauberen Schlussstrich. Ein endloses Nachbeben schadet den Stadt werken nur", so Kemmerich. (...)