Die Verschuldung des Freistaates Thüringen belief sich zum 30.Juni dieses Jahres auf 15,75 Mrd. Euro, zu denen im zweiten Halbjahr noch mindestens 780 Mio. hinzukommen werden, so dass sich die Verschuldung zum Jahresende auf 16,53 Mrd. Euro erhöhen wird. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion hervor. "Interessant ist der momentan sehr niedrige Zinssatz, der laut Landesregierung im ersten Halbjahr bei 3,123 % lag", so der haushalts- und finanzpolitische Sprecher Lutz Recknagel. Für die bestehenden Kredite zahlt das Land durchschnittlich 4,02 % Zinsen. Auf die aktuell niedrigen Zinsen gibt es allerdings keine Garantie", warnt Recknagel mit Blick auf die Schuldenkrise im Euroraum. "Diese momentane Niedrigzinsphase sollte von der Landesregierung deshalb unbedingt genutzt werden, um die Verschuldung zurückzufahren, statt diese weiter auszubauen", fordert Recknagel, der zusammen mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher Thomas L. Kemmerich auch das Refinanzierungskonzept der Landesregierung hinterfragt hat. "13,1 Mrd. Euro muss Thüringen bis 2020 refinanzieren. "Ein Anstieg des Zinsniveaus könnte deswegen katastrophale Folgen haben."