Die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag fordert die Landesregierung auf, sich der Förderung der Windkraftbranche zu widmen "ohne einseitig und kurzfristig zu handeln". "Wir erwarten von Wirtschaftsminister Machnig, nicht nur die Windenergieerzeugung in Thüringen zu stärken, sondern sich auch auf die Ansiedlung von Anlagenbau und insbesondere auf das Thema Forschung zu konzentrieren", so die Forderung der Liberalen. "Nur wenn die Anlagen zur Windkrafterzeugung auch in Thüringen gebaut werden, kann es gelingen, dauerhaft Wertschöpfung zu erzielen", so der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag Uwe Barth. "Mit den Betreibern solcher Anlagen ist dies zu vereinbaren", zeigt er sich nach Gesprächen mit potenziellen Investoren überzeugt.
Die FDP-Landtagsfraktion hatte deshalb bereits im Juni in einem Antrag, der sich momentan in der Ausschussberatung befindet, gefordert beim Ausbau der Energieerzeugung aus Windkraft mit dem notwendigen Augenmaß vorzugehen. Dies bedeutet insbesondere, zunächst die bereits ausgewiesenen Vorrangflächen für die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auszulasten. Zudem sollte ein Fokus auf der Ertüchtigung bestehender Anlagen - dem so genannten Repowering - liegen. Ältere Windenergie-Anlagen der ersten Generation werden dabei durch neue, leistungsstärkere Maschinen ersetzt. Ziel müsse eine bessere Ausnutzung der verfügbaren Standorte und die Erhöhung der installierten Leistung bei gleichzeitiger Reduktion der Anzahl der Anlagen sein, so Barth. Bei der darüber hinausgehenden Ausweisung weiterer für die Erzeugung von Windenergie zu nutzender Flächen muss in jedem Einzelfall sorgfältig abgewogen werden. "Die Belange des Umwelt-, Landschafts- und Anwohnerschutzes sowie des Tourismus müssen angemessen berücksichtigt werden, damit die Akzeptanz in der Bevölkerung für neue Windkraftanlagen bestehen bleibt", so der FDP-Fraktionsvorsitzende Barth. "Thüringen ist bereits ein bedeutender Standort der erneuerbaren Energien." Um den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg dieser Branche zu unterstützen, sei eine verantwortungsvolle Fortsetzung der Förderung aller ihrer Bereiche notwendig, so der Fraktionsvorsitzende abschließend.