Weimar und die Landeshauptstadt könnten nach Ansicht der FDP von einer Umbenennung des Erfurter Flughafens profitieren. Die Liberalen ergreifen dafür im Stadtrat und auch im Landtag die Initiative.
Weimar. Flughafen "Erfurt-Weimar", das klingt. Glauben die Liberalen. Der politische Gegner frotzelt derweil, auch wegen der Kosten in Höhe von 180 000 Euro. Mindestens. Die Diskussion über eine Umbenennung des Erfurter Flughafens wollen FDP-Kreischef Dirk Heinze und der Landtagsabgeordnete Thomas Kemmerich (FDP) dennoch ins Rollen bringen. Mit Anträgen im Stadtrat und im Landtag. Es gehe dabei nicht nur um ein Wahlversprechen, sagt Heinze (FDP).
Mit der Namensänderung werde der Flughafen auch ideell aufgewertet. Weimar und Erfurt könnten nur profitieren. Der Bekanntheitsgrad der Kulturstadt im Ausland sei für die Vermarktung der Region von entscheidender Bedeutung, meint Kemmerich. "Ich hoffe, dass durch die Umbenennung die Attraktivität der Mitte Thüringens gesteigert wird."
Der Weimarwerk-Fraktionsvorsitzende Norbert Schremb glaubt das nicht. "Ich bin nicht dagegen. Das Problem des Erfurter Flughafens ist aber nicht durch einen Namenswechsel zu beheben", sagt er.
Auf Nachfrage erklärt der Geschäftsführer der Flughafen Erfurt GmbH, Matthias Köhn, dass man "einer Umbenennung grundsätzlich positiv gegenüber" stehe. "Wir haben häufig festgestellt, dass ausländische Fluggäste mit der Stadt Weimar mehr anfangen können als mit der Stadt Erfurt", so Köhn mit Blick auf künftige Verhandlungen mit innerdeutschen und vor allem ausländischen Fluggesellschaften und neuen Flugangeboten für Thüringen.
Die Flughafenbetreiber rechnen mit direkten Kosten in Höhe von 180 000 Euro, wobei sich diese Summe beispielsweise aus der neuen Beschilderung, neuem Briefpapier und anderen Folgekosten zusammensetzt. Die Preise für eine geänderte Marketingstrategie in Weimar und in Erfurt sind dabei nicht enthalten.
Wie die finanzielle Beteiligung Weimars aussehen soll, konnte Heinze nicht sagen. Die FDP schlägt vor, dass die Weimar GmbH oder andere lokale Unternehmen für die Finanzierung aufkommen sollen. Genau das lehnen Schremb und auch CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Illert allerdings ab.
Christian Köhler / 02.06.10 / TA