PRESSE AKTUELL - TA, 13.08.09

Spitzenkandidaten und Hochschulpräsidenten haben gestern im Studentenzentrum Engelsburg über den Hochschulstandort Erfurt diskutiert.

ERFURT. Ein Reizthema des Abends waren die Studiengebühren. Walter Bauer-Wabnegg, Spitzenkandidat der CDU, hielt diese nach dem Jahr 2013 für möglich. Astrid Rothe-Beinlich (B90/Grüne) und Susanne Hennig (Linke) sahen jedoch gerade im gebührenfreien Studium eine Chance, neue Studenten aus anderen Bundesländern nach Thüringen zu locken.

Auch die Umstellung auf das Bachelor/Master-System wurde rege diskutiert. SPD-Kandidat Peter Metz: "Der Bachelor ist noch nicht arbeitsmarktfähig. Der Master sollte Regelstudienabschluss werden." Prof. Dr. Heinrich Kill, Präsident der Fachhochschule Erfurt, wollte dies nicht so gelten lassen und verteidigte die Begrenzung der Masterstudienplätze: "Es ist gut, dass der Master-Studiengang nicht Freibier für alle ist!"

FDP-Kandidat Thomas Kemmerich setzte auf die Eigenverantwortung von Hochschulen und Studenten: "Der Staat sollte sich bei der inhaltlichen und zeitlichen Gestaltung von Studiengängen zurückhalten."

Prof. Dr. Kai Brodersen, Präsident der Universität Erfurt, warnte schließlich davor, den Bachelor schlecht zu reden. "Heute studieren andere Menschen. Der heutige Bachelor steht in Konkurrenz zur früheren Banklehre oder zur Berufsausbildung, nicht zum Diplom."

Durch die Podiumsdiskussion führte TA-Redakteur Malte Wicking.

13.08.2009 Thüringer Allgemeine - von Phillip Weingand