Barth fordert eine ernsthafte Politik für den Mittelstand
"Angesichts der vermeintlich positiven Lage der Thüringer Industrie übereifrig Partylaune zu verbreiten, ist vor dem Hintergrund der weiterhin ernsten Situation des Thüringer Mittelstandes völlig fehl am Platz", kommentierte der Spitzenkandidat der FDP für die Landtagswahl, Uwe Barth, entsprechende Meldungen in der heutigen Ausgabe der Thüringer Landeszeitung.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Verbandes der Wirtschaft Thüringens (VWT) zum Thema "20 Jahre Aufbau Ost am Beispiel Thüringen - Neue Stärke in der Krise" äußerte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf, dass die "Re-Indutriealisierung in Thüringen geschafft" sei und der Freistaat "überproportional" vom kommenden Konjunkturaufschwung profitieren würden
"Nicht die Großindustrie sondern kleine und mittlere Betriebe garantieren Arbeits- und Ausbildungsplätze im Freistaat", so Barth weiter. Mehr als 97 Prozent der Thüringer Betriebe beschäftigen weniger als 50 Menschen. Im Gegensatz zur Mehrzahl der Großbetriebe sind die kleinen und mittelständischen Unternehmen auch keine verlängerten Werkbänke. Durch ihren Firmensitz im Freistaat ist ihre Bindung zum Standort Thüringen äußerst eng.
"Gute Nachrichten einiger weniger Großbetriebe scheinen den Blick der Landesregierung für die wirkliche Situation verstellt zu haben. Die Landesregierung muss endlich ihre Ignoranz gegenüber dem Mittelstand beenden. Thüringer Handwerker und Mittelständler kämpfen weiterhin mit einer Existenz gefährdenden Kreditvergabepraxis, mit massiven Auftragsrückgängen, mit Kurzarbeit und einer verfehlten Wirtschaftsförderpolitik", setzte Barth fort.
Der FDP-Spitzenkandidat forderte die Landesregierung erneut auf, die Aufgaben, die ihr der Mittelstand aufgetragen hat, schleunigst abzuarbeiten. "Zu einer anständigen Mittelstandspolitik gehört die konsequente Verringerung der Steuer- und Abgabenlast, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, die Prüfung von Gesetzen und Verordnungen auf ihre Mittelstandsverträglichkeit und eine zielgerichtete Wirtschaftsförderung", sagte Barth abschließend.