Abwanderung
Generalsekretär Patrick Kurth
Generalsekretär Patrick Kurth

"Deutschland und die Welt haben eine Wirtschaftskrise - in Thüringen kommt eine Abwanderungskrise hinzu. Im Gegensatz zur Rezession ist die Abwanderung lang anhaltend. Thüringen hat nach wie vor ein riesiges Abwanderungsproblem", sagte FDP-Generalsekretär Patrick Kurth angesichts der jüngsten Bevölkerungsrechnung. Bis zum Jahr 2025 wird die Bevölkerung im Freistaat nach einer Prognose des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung um knapp 15,2 Prozent auf nur noch 1,94 Millionen Menschen schrumpfen.

Diese Prognose sei, so Kurth, sehr bedrückend und bestätige vorangegangene Rechnungen. In Anbetracht wegbrechender EU-Fördergelder müsse sich das Land auf eine sehr schwierige Lage einstellen. "Wir werden uns bald nicht mehr nur darüber unterhalten, ob sich jedes Amt oder jede Behörde um die Ecke befindet. Es geht darum, ob überall das öffentliche Leben aufrecht erhalten bleiben kann. Fleischer, Autohäuser, Schulen usw. - sie fehlen bereits jetzt in vielen Gemeinden, bald werden auch größere Dörfer und Kleinstädte betroffen sein. Von Wasser- und Energieversorgung ganz zu schweigen." Mit der Abwanderung ginge Jugend, Kreativität, hohe Qualifikationen, Wissen und damit insbesondere Kaufkraft verloren.

Die FDP habe bereits im Landtagswahlkampf 2004 die Abwanderung zum Hauptwahlkampfthema gemacht. "Seither ist wenig geschehen, wir werden auch 2009 auf dieses Problem im Wahlkampf konzentrieren", so Kurth. Schließlich sei so gut wie jede Familie in Thüringen von Abwanderung betroffen. Landesregierung wie auch Landtagsopposition hätten das Thema lange ausgeblendet und unterschätzt. In der kommenden Legislatur werde 'Abwanderung' eines der Hauptthemen im Landtag.

01.03.2009 Pressestelle