Berlin, 04.12.2002. Als „einfach schlecht“ bewertete der Bundestagsabgeordnete und FDP-Landeschef Dr. Karlheinz Guttmacher die große Kanzlerrede am heutigen Mittwoch. „Die Rede war ein Hilfeschrei, das war nicht nur inhaltlich, sondern auch akustisch zu vernehmen.“, kommentierte er den jüngsten Vortrag Gerhard Schröders. Man habe, so Guttmacher, eine grundlegende Rede zu den Vorwürfen gegen die Regierung und zu den Zielen der nächsten Jahre erwartet. Gehört hätte man das Gegenteil. „In der einstündigen Rede hat er zwei Drittel der Zeit die Opposition beschimpft und ein Drittel Allgemeinplätze aus dem Wahlkampf zum Besten gegeben. Mehr leider nicht.“, bedauerte Guttmacher die Vorstellung. Besonders eine Reaktion sei bezeichnend gewesen: „Schreien Sie hier nicht so rum“, schrie der Kanzler die Parlamentarier an. Deutlicher könne man den Zustand der Regierung nicht machen. „Die Nerven liegen blank.“ Nach der Rede habe sich Guttmacher gefragt, ob Rot-Grün im Ernst glauben würde, dass allein die Opposition für die schlechte Stimmung im Land verantwortlich sei. „Vom Steuersong bis zu den Wirtschaftsweisen, alle von der Heuchelei Rot-Grüns überzeugt zu haben, soweit reicht unser Einfluss nun wirklich nicht.“, gab der Abgeordnete zurück.