Kultusminister Müller wehrt sich heftig gegen Kritik
Erfurt/Berlin. (tlz) Kultusminister Berward Müller (CDU) hat sich energisch gegen ein "ständiges Schlechtreden des Bildungslandes Thüringen" gewandt. Auch die Opposition müsse endlich zur Kenntnis nehmen, dass Thüringer Schulen den bundesweiten Vergleich nicht zu scheuen brauchten, unterstrich der Ressortchef nach dem Bildungsgipfel von Bund und Ländern. Die Spitzenposition Thüringens im Bildungsbereich werde immer wieder von verschiedenen Studien bestätigt. Thüringen gehöre zum "Führungsquartett" aller deutschen Länder und zeichne durch eine überdurchschnittlich hohe Schulqualität und die Vermeidung von Bildungsarmut aus, lobte Müller die Bildungspolitik des Landes. Müller bezeichnete den Bildungsgipfel in Dresden als einen Erfolg. Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, die Ausgaben für Bildung und Forschung bis 2015 auf zehn Prozent des Bruttoinlandproduks aufzustocken. Die konkrete Umsetzung blieb allerdings offen.
Dagegen warnt die SPD nachdrücklich vor allzu großer Selbstzufriedenheit des Landes. "Thüringen darf sich nicht zurücklehnen. Wir brauchen einen Aufbruch in Sachen Bildungspolitik. Thüringen soll Bildungsland Nummer eins in Deutschland werden", unterstrich SPD-Chef Christoph Matschie. Die Linkspartei stellte sich hinter die Forderung von Lehrerverband und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft nach mehr Schulpsychologen in Thüringen (die TLZ berichtete). "15 Schulpsychologen für fast 900 staatliche Schulen in Thüringen - diesen bildungspolitischen Skandal duldet die Landesregierung seit Jahren," so Bildungspolitikerin Michaele Sojka.
Und für Thomas L. Kemmerich, FDP-Landesvorstandsmitglied, steht fest, dass die Politik für die notwendigen Finanzen sorgen muss. "Jeder Euro, der heute in unser Bildungssystem fließt, muss später nicht in Sozialleistungen investiert werden", sagte der Liberale.
Auch bundesweit ebbte die Kritik an den weitgehend als mager empfundenen Ergebnissen des Dresdner Bildungsgipfels nicht ab.