Statistik: Bereits mittlere Einkommen viel zu stark belastet
"Der Staat hat Geld wie Heu und holt es sich bereits bei Einkommensgruppen, die keineswegs als hoch eingestuft werden können. Im Billiglohnland Thüringen zeigt sich die ganze Ungerechtigkeit des Steuersystems. Hierzulande tragen schon Jahreseinkommen ab 30.000 Euro die Hauptsteuerlast. Das sind aber keineswegs Spitzenverdiener - in Deutschland beträgt das durchschnittliche Jahreseinkommen 27.100 Euro. Die mittleren Einkommen werden zu stark belastet - wir brauchen dringend eine Änderung", sagte FDP-Generalsekretär Patrick Kurth.
Der FDP-Politiker bezog sich auf einen Bericht der Thüringer Allgemeinen, wonach das Statistische Landesamt das Steueraufkommen in Thüringen errechnet habe. 25 Prozent der Steuerpflichtigen kämen demnach für 80 Prozent der Steuern auf. Diese 25 Prozent beinhalten bereits Jahreseinkommen ab 30.000 Euro.
Besonders scharf griff Kurth in diesem Zusammenhang die Steuerprogression an. Der schnelle Anstieg der Steuerbelastung innerhalb weniger Gehaltsstufen sei "an Ungerechtigkeit kaum zu überbieten". Schon geringe Lohnerhöhungen führen im deutschen Steuersystem zu massiven Belastungen. "Nicht selten hat ein Gehaltsempfänger nach einer Lohnerhöhung weniger in der Tasche, als vorher." Höhere Löhne kämen damit insbesondere dem Staat zu Gute.
Kurth kritisierte besonders, dass gerade mittlere Einkommen zu stark belastet werden, obwohl sie "den Staat und unser Land tragen". Thüringen habe immense Grundversorgungspreise bei Müllentsorgung, Wasser, Gas, Strom oder Kraftstoff. "Gerade mittlere und unter Einkommen leiden darunter", so Kurth. Gleichzeitig weise auch die jüngste Statistik das niedrige Lohnniveau in Thüringen nach. "Hier muss es dringend zu einer Entlastung kommen. Wir Liberale fordern einen Steuerstufentarif, der einfach, niedrig und gerecht ist", sagte der Generalsekretär abschließend.
Pressedokumentation
Ostthüringer Zeitung, 05.September 2008
Wenige zahlen viel
Großteil der Steuern in Thüringen stammt von nur 18 Prozent der Steuerpflichtigen
Erfurt (OTZ/dpa). Der Großteil der Lohn- und Einkommensteuer im Freistaat Thüringen wird von nur knapp 18 Prozent der Steuerpflichtigen bestritten. Auf sie entfallen fast 70 Prozent dieses Steueraufkommens von insgesamt 2,7 Milliarden Euro.
Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Landesamtes für das Jahr 2004 hervor, die gestern veröffentlicht wurde. Die Einkommensteuer gilt neben der Mehrwertsteuer als eine der wichtigsten Einnahmequellen der öffentlichen Hand.
Danach hatten nur 17,7 Prozent der 903 000 Steuerpflichtigen ein Jahreseinkommen von mindestens 37 500 Euro. Im Freistaat gab es 37 Einkommensmillionäre, das können auch Ehepaare sein. Nach den Zahlen des Landesamtes, die nur alle drei Jahre erhoben werden, kamen 125 Steuerbürger auf Einkommen von mindestens einer halben Million Euro und 815 auf mindestens 250 000 Euro.
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Die Thüringer FDP mahnte eine Änderung der Besteuerung an. "Der Staat hat Geld wie Heu und holt es sich bereits bei Einkommensgruppen, die keineswegs als hoch eingestuft werden können. Im Billiglohnland Thüringen zeigt sich die ganze Ungerechtigkeit des Steuersystems. Hierzulande tragen schon Jahreseinkommen ab 30 000 Euro die Hauptsteuerlast. Das sind aber keineswegs Spitzenverdiener - in Deutschland beträgt das durchschnittliche Jahreseinkommen 27 100 Euro. Die mittleren Einkommen werden zu stark belastet - wir brauchen dringend eine Änderung , sagte FDP-Generalsekretär Patrick Kurth. Er kritisierte besonders, dass gerade mittlere Einkommen zu stark belastet werden, obwohl sie "den Staat und unser Land tragen . Thüringen habe immense Grundversorgungspreise bei Müllentsorgung, Wasser, Gas, Strom oder Kraftstoff. "Gerade mittlere und untere Einkommen leiden darunter , sagte Kurth.
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Thüringer Landeszeitung, 05. September 2008
Die Mitte schrumpft
Hohe Belastungen - "Grenze der Umverteilung erreicht"
Erfurt. (tlz/mar) Im Billiglohnland Thüringen zeigt sich nach Meinung der FDP die ganze Ungerechtigkeit des Steuersystems. "Der Staat hat Geld wie Heu und holt es sich bereits bei Einkommensgruppen, die keineswegs als hoch eingestuft werden können", sagt FDP- Generalsekretär Patrick Kurth. Und für den Chef des Liberalen Mittelstandes, Thomas Kemmerich, ist klar: "Die Grenze der Umverteilung ist erreicht."
Beide beziehen sich auf Zahlen des Statistischen Landesamtes. Danach stammt der Großteil der Lohn- und Einkommensteuer in Thüringen von nur knapp 18 Prozent der Steuerpflichtigen. Auf sie entfallen fast 70 Prozent dieses Steueraufkommens von insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Hierzulande tragen schon Jahreseinkommen ab 30 000 Euro die Hauptsteuerlast, bemängelte die FDP. Das seien aber keineswegs Spitzenverdiener. Die mittleren Einkommen würden zu stark belastet. Thomas Kemmerich spricht von der "schrumpfenden Mitte". Kemmerichs Fazit: "Umverteilung löst das Problem nicht." Gerade die mittleren Einkommen litten unter der Steuerlast und den hohen Grundversorgungspreisen bei Müll, Wasser, Gas, Strom und Kraftstoff. Steuerliche Entlastungen sind nach Meinung der Liberalen dringend erforderlich.