Bei der heutigen Abstimmung zur Änderung des Stammzellgesetzes hat sich der Bundestagsabgeordnete und Landesvorsitzende der FDP Thüringen, Uwe Barth für eine Abschaffung des Stichtages eingesetzt. "Der Stichtag 1.1.2002 verhindert, dass deutsche Forscher mit neueren und qualitativ hochwertigen Stammzelllinien arbeiten können. Das behindert die Integration in europäische Forschungsprojekte", sagte Barth.
Der Abgeordnete wies darauf hin, dass die Entscheidung ethisch-moralisch nicht einfach sei. "Bei den zum Import genutzten Embryonen handelt es sich aber um solche, die im Ausland bei der künstlichen Befruchtung überzählig geblieben sind. Sie werden eingefroren und können sich ohnehin nicht zu einem Menschen entwickeln. In dieser Abwägung sollten sie für die Forschung genutzt werden können", so Barth.
Neben der Abschaffung des Stichtages möchte die Gruppe, der auch Uwe Barth angehört, auch die Strafbarkeit für deutsche Wissenschaftler streichen, die im Ausland mit neueren Stammzelllinien arbeiten. "Die Stammzellforschung dient auch der Heilung schwerer Krankheiten. Auch das ist ein wichtiger ethisch-moralischer Standpunkt", so Barth.
Da der Antrag trotz der Unterstützung einer großen Anzahl von Abgeordneten keine Mehrheit gefunden hat, hat sich Uwe Barth im weiteren Abstimmungsverlauf der "zweitbesten Lösung" angeschlossen. Hiernach wird der Stichtag vom 01.01.2002 auf den 01. Mai 2007 verschoben. Mit diesem Antrag werden die deutschen Wissenschaftler entkriminalisiert und deren Forschungsmöglichkeiten zumindest verbessert.