Lehrer schuld, Schüler schuld, alle schuld. Das sind die Sätze, die man in den letzten Wochen und Monaten immer wieder hört, seit dem die PISA-Studie in aller Munde ist. Doch so einfach kann man es sich nicht machen.
Allein mit gegenseitigen Schuldzuweisungen ist es nach der PISA-Studie nicht getan, auch Schönreden, wie das Minister Krapp durch Statistiken versucht, hilft nicht weiter. Nach Vorne Denken und konstruktive Ansätze entwickeln ist das Gebot der Stunde. So denkt die FDP an eine grundlegende Reformierung des Bildungssystems. Die Abschaffung der ZVS, ein neues Hochschulrahmengesetz, Ganztagsschulen oder Wettbewerb der Schulen untereinander sind nur einige der Forderungen. Die FDP Thüringen steht für eine grundlegende Reform der Organisation und Arbeitsweise der Kultusministerkonferenz ein. „Das Einstimmigkeitsprinzip bei wichtigen Beschlussfassungen gehört abgeschafft“, fordert Dr. Karlheinz Guttmacher. Schulen müssen in die Freiheit entlassen werden. Sie sollten künftig über Organisation, Personal, Mitteleinsatz und Stundeneinteilung selbst entscheiden können. „So entsteht ein Wettbewerbsprinzip, wodurch Eltern mit den sogenannten Bildungsgutscheinen selbst entscheiden können, welche Schule sie für die beste halten. Qualität muss sich durchsetzen.“, so Dr. Guttmacher weiter. Das Leistungsprinzip, was so zwischen den Schulen geschaffen wird, heiß nicht, die Schüler auf überdurchschnittliche Noten zu trimmen, sondern individuell zu fördern. Unabdingbar ist es für die Thüringer FDP auch, dass bei der Ausbildung der Lehrer mehr Wert auf die pädagogische Seite, als nur auf die bloße Wissensvermittlung gelegt wird.
Allein mit der Leseinitiative, die Minister Krapp im Moment fordert, ist es nicht getan. Dadurch wird nur an einzelnen Symptomen herumgedoktert, aber nicht die Ursachen beseitigt. „Halbherzige Schritte bringen uns jetzt nicht weiter. Eine grundlegende Reform muss her, wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist, ist der Schrei nach Hilfe groß. Nur dann kann auch keiner mehr was ändern.“, so Dr. Guttmacher.
Die Bildungspolitik muss als nationale Aufgaben gesehen werden. Daher fordert die FDP Thüringen die Schaffung eines deutschen Bildungsrates, der als Gremium Strategien entwickelt, um Deutschland von den hinteren Plätzen der PISA Studie in eine der Bundesrepublik angemessene Position zu bringen. Die FDP Thüringen spricht sich dabei gegen die von der CDU beantragten Enquete-Kommission aus, denn es gilt hier „über den Tellerrand hinweg zu schauen“ und nicht im eigenen Saft zu schmoren.
Volker Weber
Landespressesprecher