Die Freien Demokraten in Nordhausen haben sich intensiv mit dem Thema "Radwege" auseinandergesetzt. Dies teilt der FDP-Ortsvorsitzende Manuel Thume mi. Dazu haben die Liberalen einige Gedanken zusammengefasst...
Der konsequente und sinnvolle Ausbau des Radwegenetzes muss nach Ansicht der FDP in den kommenden Jahren großen Raum auf kommunalpolitischer Ebene einnehmen. Im Angesicht des Klimawandels und der damit notwendigen Mobilitätswende wird die Bedeutung des Fahrrades als Fortbewegungsmittel im Alltag wieder zunehmen.
Auch in einer bergigen Stadt wie Nordhausen und Region wie dem Südharz ist das Fahrrad in Form neuwertiger E-Bikes und auch E-Scooter für alle Altersgruppen eine Option. Die Zunahme des Radverkehrs in den letzten Jahren unterstreicht das. Radwege sind Bindeglied zwischen ländlicher und städtischer Region und schaffen zudem touristisches Potenzial.
Der aktuelle Fahrradklimatest des ADFC beklagte jüngst das zunehmende Unsicherheitsgefühl der Radfahrer in Deutschland. Für Nordhausen war die Zufriedenheitsnote mit 4,4 noch deutlich schlechter als der Bundesschnitt von 3,8. Abrupt endende Routen, Gefahrenzonen oder Wege mit schlechter Qualität sind leider die Regel und müssen der Vergangenheit angehören. Wenn man Staus und Verkehrschaos vor Schulen beklagt, muss das langfristige Ziel sein dafür zu sorgen, dass Schüler die Bildungseinrichtungen gefahrenlos zu Fuß und per Rad erreichen können. Meint man es mit der Mobilitätswende ernst, muss innerstädtische Verkehrsplanung neu gedacht werden. Deshalb sollten in die Planung der Radwege neben den zuständigen Behörden auch weitere Organisationen wie ADFC und Sportvereine einbezogen werden.
Für die Stadt Nordhausen plädieren die Freien Demokraten dafür, die Zorge als geographische Leitstruktur für eine innerstädtische separate Route abseits der Straßen zu nutzen. Die somit entstehende Durchquerungsoption von Ost nach Nordwest kann von hier aus in alle anderen Richtungen erweitert werden. Die in Planung befindlichen Radwege von den Ortsteilen Hesserode und Herreden dürfen nicht am Ortseingang Nordhausens enden. Ein lückenloser Anschluss an die innerstädtischen Routen ist notwendig.
In diesem Kontext muss auch dafür gesorgt werden, dass die noch nicht angeschlossen Ortsteile vor allem an der nordöstlichen Seite der Kernstadt (Leimbach, Steigerthal, Rodishain, Buchholz, Stempeda) radtouristisch erschlossen werden. Auf diese Weise bestünde dort die Möglichkeit, den Radweg auf der Alten Leipziger Straße mit dem Harzrundweg zu verbinden. Zusammen mit der schon bestehenden Route von Harztor nach Nordhausen entstünde somit eine Ringumfahrung der Kreisstadt, die auch für Tourismus und Naherholung interessant ist.
Südlich Nordhausens besteht mit der Kiesseenlandschaft bereits ein Areal mit hohem touristischen Potential. Die Freien Demokraten wollen sich dafür einsetzen, dass das bereits seit 2014 bestehende Radwegekonzept des Fördervereins "Seenplatte in der Goldenen Aue" e.V. wieder von Stadtrat und Kreistag aufgegriffen wird und dessen Umsetzung angestrebt wird.
Eine weitere Erhöhung der Attraktivität Nordhausens in Bezug zum Radverkehr wäre die Schaffung Fahrradgaragen an wichtigen Punkten der Stadt, wie z. B. am Bahnhof, im Bereich Rathaus/Kornmarkt, Hochschule und Klinikum. An solchen "Bike-Stations" soll die Möglichkeit bestehen, sowohl ein Fahrrad, E-Bike oder auch E-Scooter zu mieten und auch die Garage als sicheren Abstellort für das eigene Fahrrad nutzen zu können.