Nachdem auf der letzten Stadtratssitzung für die Kulturbibliothek zusätzliche, nicht eingeplante Beträge von mehr als einer Million Euro gegen die Stimmen der FDP Fraktion dem klammen städtischen Kassen entzogen worden, bangen die Nordhäuser Liberalen verstärkt um den Bestand der im städtischen Besitz befindlichen historischen Gebäude der Stadt.
"Die finanzielle Lage der Stadt wird immer schlechter und die für Prestigeobjekte ausgegeben Mittel fehlen an allen Stellen im Haushalt", stellt FDP Fraktionschef Martin Höfer klar. Die Folgekosten für die Bibliothek werden den finanziellen Spielraum noch weiter einengen. Leider habe auf Druck der bisherigen Stadtspitze sich in der Vergangenheit der Stadtrat für ein sehr kostenintensives "Denkmal" und nicht für viele kleinere Investitionen in den Erhalt und die Sicherung von historischen Gebäuden oder z.B. Ortserneuerungsmaßnahmen in den Ortsteilen entschieden.
"Für die Liberalen sei es außerdem bitter, wenn nun wegen der Folgekosten des Großprojekts sowohl Jugendarbeit, als auch Kultur- und Sozialprojekte "bluten" müssten", ergänzt FDP-Stadtrat Sylvia Klingebiel.
Damit nicht der Verfall der kommunalen Gebäude und der Abriss folgten, wäre es besser, wenn nicht benötigte Gebäude in städtischem Eigentum veräußert würden um nicht, wie z. B. der Lindenhof, von Einsturz und Abriss bedroht zu werden. Angeblich habe die Stadt zweimal Anfragen eines möglichen Investors nicht beantwortet wegen eigener Verwendungspläne für dieses Gebäude. "Uns ist es lieber, wenn ein Privater Bausubstanz erhält als wenn sie im städtischen Eigentum zerfällt" erläutert FDP-Stadtratsmitglied Claus Peter Roßberg eine Anfrage der Liberalen zu diesem Themenkomplex an das Rathaus.