Vor kurzem haben die Nordhäuser Bündnisgrünen errechnet, dass die Kosten zum Betrieb
der neuen Bibliothek mit 30.000 Euro zu niedrig angesetzt seien. Die FDP-Fraktion im
Nordhäuser Stadtrat hat ebenfalls nachgerechnet, kommt allerdings auf ein anderes
Ergebnis. Und dieses sieht noch schlechter aus.

Bekanntermaßen schließt die Kostenkalkulation für die Bibliothek eine Kostenerhöhung für
die Bibliotheksnutzer von mehreren 10.000 EUR ein. Es fehlen die Kosten für 4 Vollzeitkräfte,
die als ehrenamtlich mit 0 EUR einkalkuliert sind. Die Ausgaben für Bücher werden nicht
erhöht, so dass das Leseangebot auch für die Benutzer nicht attraktiver wird. Die bisher
vorgelegte Kalkulation beinhaltet Rechenfehler, da z.B. die prognostizierten Heizkosten, die
trotz Neubau nur knapp einen EUR pro m² unter den bisherigen tatsächlichen Kosten liegen,
auf jeden Fall wegen Rechenfehlern in der vorgelegten Berechnung mindestens um 10.000
EUR zu niedrig angesetzt sind.

Trotz der doch angeblichen höheren Attraktivität der Bibliothek und der damit verbundenen
angeblich höheren Nutzerzahlen sind die Kosten für Wasser- und Abwasser sowie Müll
lediglich in gleicher Höhe wie bisher einkalkuliert. Es fehlen die Versicherungskosten für
die Himmelgartenbibliothek und und und. Bei der Tiefgarage und deren Einnahmen wird
von einer sehr hohen, nicht durch die Benutzer der Bibliothek zu erklärenden, Einnahmen
kalkuliert. Da sich die Oberbürgermeisterin und die Mehrheit des Stadtrates für die
Bibliothek trotz erheblicher nicht absehbarer Mehrkosten entschieden haben, wird dieses
selbstverständlich dem ohnehin gegebenen massiven Spardruck in anderen Bereichen noch
verstärken.

Die FDP-Fraktion bleibt konstruktiven Sparvorschlägen gegenüber offen, um nach den
erheblichen Erhöhungen der kommunalen Steuern mit Wirkung zum Jahresanfang
2011 die Belastung der Bürger nicht noch mehr steigen zu lassen. Nach dem gegen die
Stimmen der FDP- Fraktion beschlossenen Doppelhaushalt mit seinen erkennbaren Risiken,
wird schon beginnend mit dem Jahresanfang 2011 eine kontinuierliche Beratung über
Kostenreduzierungen stattfinden müssen. Die Fraktion wird weiterhin Vorschläge einbringen
und hofft auf zusätzliche Anregungen aus der Bürgerschaft und der Verwaltung.