Nordhausen (nnz). Eigentlich, ja eigentlich ist die FDP die Partei der Wirtschaft schlechthin. Doch zur Wirtschaft gehört auch die Landwirtschaft. Und so machte sich Thüringen liberaler Generalsekretär auf in den Norden des Freistaates.
"Das öffentliche Bild der Landwirtschaft in Thüringen ist ein erheblich anderes, als es sich vor Ort darstellt", so FDP-Generalsekretär Patrick Kurth nach seinem gestrigen Besuch mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe in Nordthüringen. "Das Bild der Landwirtschaft innerhalb der Gesellschaft ist oftmals mit Klischees und zum Teil mit Abneigung verbunden. Das liegt an aktuellen Diskussionen wie Milchpreisentwicklung oder Subventionen aber auch an überkommenen Vorstellungen beim Berufsbild des Landwirtes. Mit der Realität hat dies wenig zu tun", so Kurth, der für ein verändertes Außenbild der Landwirtschaft warb.
Der FDP-Generalsekretär hatte gemeinsam mit dem Nordhäuser FDP-Kreischef Claus-Peter Roßberg und Landesvize Franka Hitzing einen Milcherzeuger in Wipperdorf und einen Bullenmastbetrieb in Friedrichsthal besucht. Beeindruckt zeigten sich die Liberalen von den hohen Standards bei der Verbindung von Tierhaltung, Wirtschaftlichkeit, Verbraucher- sowie Umweltschutz und Technik. "Es herrscht Innovation dort, wo man sie nicht vermutet. Von der Futtermischung über die Tierfütterung bis hin zum Pflanzenschutz - die Anforderungen an computergestützte Technik und hohes Fachwissen sind groß. Damit verbinden sich hohe Anforderungen an die Mitarbeiter. Der Landwirt ist dadurch auch Techniker oder Programmierer und nicht mehr nur Bauer im herkömmlichen Sinn."
Darüber hinaus, so Kurth, bilde die Landwirtschaft eine wichtige Stütze der Gesellschaft vor allem in den ländlichen Regionen. So würden Landschaftsgestaltung, Umwelt- und Naturschutz, das Angebot an Ausbildungsplätzen und die Verantwortung für die Gemeinden sehr stark mit den Landwirtschaftsbetrieben vor Ort in Verbindung stehen. Künftig müsse daher auch in der öffentlichen Meinung die Bedeutung der Landwirtschaft deutlich weiter gefasst werden "als nur Weizenanbau und Ferkelzüchtung."
"Aus der Region, für die Region - die Landwirte sind an der Entwicklung ihrer Region herausragend interessiert und machen dies durch eigene Aktivitäten sehr deutlich. Schade, dass sich deren Öffentlichkeitsbild weitgehend auf Milchpreise oder wetterbedingte Ernteausfälle beschränkt", sagte Kurth. Die FDP sehe sich durch die Besuche vor Ort in ihren politischen Zielen bestärkt, die ländlichen Strukturen weiterhin zu unterstützen. Daran werde sich auch die weitere Formulierung ihrer Programmatik orientieren. (nnz)