"Wir wollen nächstes Jahr wieder einen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit", fordert Thomas L. Kemmerich, Landesvorsitzender der FDP Thüringen. "Ein solch wichtiges Ereignis darf auf Landesebene nicht willkürlich ausfallen. Eine Teilnahme an einem offiziellen bundesweiten Ort, dieses Jahr in Dresden, ist wichtig und gut. Es sollte jedoch auch auf Landesebene unseren Bürger die Möglichkeit geboten werden, sich feierlich zu erinnern," so Kemmerich weiter.
Mit Wirkung zum 3. Oktober 1990 hatte die Volkskammer der ehemaligen
DDR am 23. August 1990 den Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik beschlossen, nachdem die SED über vier Jahrzehnte lang die Politik der DDR bestimmt hat.
Die Staatskanzlei hat nun dieses Jahr still und heimlich für Thüringen entschieden, sich nicht auf Landesebene daran zu erinnern und den Festakt zum 3. Oktober ausfallen zu lassen. Zudem soll er nur noch alle fünf Jahre stattfinden. "Es ist der falsche Ansatz unserer Landesregierung, diese jährliche Erinnerung zu streichen. Gerade wir Thüringer müssen diesem Tag Wertschätzung entgegen bringen. Er gehört unabdingbar zur Aufarbeitung unserer Geschichte, speziell mit Blick auf die ehemalige SED-Diktatur. Es ist ein Versprechen der Linken, sich auch gesellschaftlich jeder Erinnerung und Aufarbeitung zu stellen - und das jedes Jahr!" mahnt Kemmerich. "Wir sind verpflichtet, diesen Tag unvergessen zu machen. Ich denke dabei auch unsere Zeitzeugen, die man unbedingt mit einbinden sollte."