Die Freien Demokraten und die Jungen Liberalen (JuLis) fordern gemeinsam anlässlich des am vergangenen Samstag in Erfurt stattfindenden Christopher Street Days mehr Respekt und Toleranz vor der Vielfalt individueller Lebensentwürfe und die komplette gesellschaftliche Gleichstellung aller selbstbestimmten Lebensweisen.
Dabei stand auch für die Liberalen die Forderung nach der "Ehe für Alle" im Vordergrund. "Es gibt keine Lebenspartnerschaften erster, zweiter oder sonstiger Klasse. Für uns Freie Demokraten sind alle Lebensgemeinschaften gleich wertvoll, welche füreinander die gleiche Verantwortung übernehmen und die gleichen Pflichten haben. Deutschland gehörte mit der Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft einst zu den gleichstellungspolitischen Vorreitern in Europa. Es ist sehr bedauerlich, dass es inzwischen durch die Blockadehaltung und die konservativen Scheuklappen der Union zu den Nachzüglern gehört.", begründet der gleichstellungspolitische Sprecher der Thüringer FDP, Jan Siegemund, die Forderungen nach einer Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.
"Thüringen gehörte in der Vergangenheit nicht gerade zu den Vorzeigeschülern in Sachen Gleichstellung. Die Konsequenz daraus ist, dass viele junge homosexuelle Menschen dem Freistaat inzwischen den Rücken zukehren und ihr Glück in Städten wie Berlin, Köln oder auch Leipzig suchen. Wir wollen einen Freistaat in Freiheit und Vielfalt, in dem das Ziel der Thüringer Gleichstellungspolitik sein muss, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich junge Menschen aller sexueller Orientierungen in unserem Freistaat selbstbestimmt wohlfühlen und sich niemand bei uns wegen seinen Gefühlen verstecken muss.", führt Jan Siegemund weiter aus, denn Selbstbestimmung bedeutet auch, so leben zu können , wie man ist!
"Mit unserer gemeinsamen Teilnahme von FDP und Jungen Liberalen am Erfurter CSD haben wir gezeigt, dass die Themen der Gleichstellung von Menschen mit vielfältigen sexuellen Orientierungen bei Liberalen allen Alters einen hohen Stellenwert besitzen.", erklärt die JuLis-Landesvorsitzende Sophia Kruppa im Nachgang der Teilnahme am Straßenfest des Erfurter CSD"s am Samstag.
"Freiheit und Vielfalt sind gesellschaftliche Zwillinge. Politische Kräfte, die gegen gesellschaftliche und individuelle Vielfalt Ängste schüren, bekämpfen in Wahrheit diese Freiheit. Dahingehend müssen Vielfalt, Toleranz und Individualität im Miteinander gelebt werden im Sinne einer weltoffenen und freiheitlichen Respektgesellschaft, um der zunehmenden, unterschwelligen Erregungskultur der Vorurteile, Ausgrenzung und menschlichen Herabsetzung entgegenzutreten. Für diese Werte treten wir ein - und zwar generationsübergreifend!", verdeutlicht Sophia Kruppa abschließend das liberale Selbstverständnis freier und selbstbestimmt handelnder Menschen, die Verantwortung für sich und andere übernehmen.
Den CSD, der an den ersten Aufstand von Homosexuellen am 28. Juni 1969 in New York erinnert, nutzen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender traditionell, um für ihre Rechte und gegen Ausgrenzung zu demonstrieren.