Scharf kritisiert die Thüringer FDP den Windenergieerlass-Entwurf der Landesregierung. "Die rot-rot-grüne Landesregierung kippt damit letzte Tabus für die Errichtung von Windrädern", so der baupolitische Sprecher der Thüringer FDP, Heinz Untermann. "Thüringen opfert für die Energiewende sein grünes Herz."
Nach dem Entwurf der Richtlinie, die zum Jahresende in Kraft treten soll, will die Landesregierung auch Naturparkflächen im Thüringer Wald, im Eichsfeld-Hainich-Werratal und im Thüringer Schiefergebirge auf ihre Standorttauglichkeit für Windräder prüfen. "Selbst das Biosphärenreservat Rhön wird nicht ausgeschlossen", zeigt sich Untermann entrüstet. Das "große Interesse von Thüringenforst und einigen privaten Waldbesitzern an der Errichtung von Windrädern" werde dabei über das Interesse der Mehrzahl der Menschen gesetzt, die in den betroffenen Regionen leben.
Es sei ein Hohn, wenn gesagt werde, die Menschen dürften sich bis zum 30. September zum Erlass-Entwurf äußern. "Eine tatsächliche Bürgerbeteiligung ist bei einem Erlass nicht vorgesehen - im Gegenteil - den kommunalen Verantwortungsträgern wird mit der Umsetzung die Möglichkeit entzogen, im Interesse der Mehrheit der dort lebenden Menschen zu entscheiden, ob sie Windräder vor der Haustür haben wollen oder nicht", kritisiert der Freie Demokrat.
"Die Windkraftlobby setzt in Thüringen mit rot-rot-grüner Unterstützung Dinge durch, mit denen sie in anderen Ländern gescheitert ist", beklagt der ehemalige Landtagsabgeordnete, der auch stellvertretender Landrat im Kreis Sömmerda ist. "Zur Durchsetzung ihrer ehrgeizigen Ziele bei der Energiewende, nimmt es die Landesregierung in Kauf, dass die Einmaligkeit unserer Landschaft zerstört und die Meinung der Menschen in Thüringen missachtet wird."