Gestern wurde den Lesern der Thüringer Zeitungen der Eindruck vermittelt, dass die überwältigende Mehrheit aller Eltern die Inklusion in den Schulen positiv bewertet und sie ihre Kinder optimal betreut meinen. "Wenn man sich die Bertelsmann - Studie genau ansieht, dann fällt schnell auf, die Eltern differenzieren sehr genau in ihren Angaben", so die FDP-Landesvorsitzende Franka Hitzing.
4321 Mütter und Väter aus allen 16 Bundesländern wurden zur Inklusion gefragt. "Der gesellschaftliche Mehrwert wird natürlich nicht in Frage gestellt, aber schon bei der Frage wo Kinder mir Förderbedarf am besten gefördert werden sind 63 % aller Befragten überzeugt, eine Förderschule ist der bessere Ort", stellt die liberale Bildungspolitikerin, die das Ergebnis nicht verwundert, fest. "Unsere Förderschulen sind optimal ausgerüstet und verfügen über bestens ausgebildete Pädagogen. In kleinen Lerngruppen wird Wissen vermittelt, immer mit der notwendigen Ruhe und Gelassenheit, die ein Kind mit Beeinträchtigung auch braucht", so Hitzing, die selbst von Beruf Lehrerin ist.
Eine einzige Frage in der Studie hat sich mit der Thematik beschäftigt, was passiert mit Kindern ohne Förderbedarf? 51% der Eltern meinen, dass diese Kinder im fachlichen Lernen gebremst werden. "Keine Frage hat sich mit der Thematik beschäftigt, wie Kinder mit Begabungen am besten Lernen können", analysiert Hitzing. "Was tun wir in der Gesellschaft für diese sehr lernstarken Kinder? Das böse Wort heißt "Begabtenförderung‘ und fehlt leider zunehmend im Wortschatz der Gesellschaft", bedauert die Freie Demokratin. Das scheine auch niemanden zu interessieren. "Wenn man aber auch in Zukunft ganz vorn bei den Bildungschampions mitspielen will, dann muss man den Mut haben alle Kinder der Gesellschaft gleich zu betrachten. Wir brauchen für alle genügend Zeit zur Förderung und Forderung, wie im Sport sind auch in der Bildung Höchstleistungen gewollt und müssen deshalb auch Teil der Betrachtung sein", fordert die FDP-Landeschefin.