Der stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Lutz Recknagel soll auf Platz 2 der Thüringer Landesliste für die mögliche Bundestagswahl kandidieren. Dies ergaben die Beratungen der Klausurtagung der Thüringer FDP am Wochenende. "Unser Ziel für die mögliche Bundestagswahl sind zwei Thüringer FDP-Abgeordnete. Wir sind uns sicher, dass wir mit Lutz Recknagel einen Fachmann für Mittelstand und Wirtschaft überzeugend präsentieren können. Das Bundesparlament braucht mehr Wirtschaftskompetenz, dafür steht Lutz Recknagel.", sagte FDP-Landeschef Uwe Barth. Recknagel ist Chef eines metallverarbeitenden Unternehmens, das seit 1994 in Christes ansässig ist. In den FDP-Landesvorstand wurde er im September 2004 gewählt.
Der Landesvorstand sprach sich zudem für die Kandidatur der Nordthüringerin Franka Hitzing zur stellvertretenden Landesvorsitzenden aus. Hitzing ist Kreisvize der Nordhäuser FDP und hat sich zur Direktkandidatur in ihrem Wahlkreis bereit erklärt. Die Landesliste sowie die Nachbesetzung für den Landesvorstand werden am 9. Juli in Jena gewählt.
Schwerpunkt der Beratungen war allerdings die Gesamtausrichtung der FDP bis 2009. Die Liberalen berieten, zum Teil mit entsprechenden Fachreferenten, Fragen zur Optimierung der Parteistrukturen, zu politischen Schwerpunktthemen und zur Verbreiterung der FDP-Basis. Einen größeren Raum nahm die Vorbereitung des Bundestagswahlkampfes ein. Hierzu soll der Kampagnenstrategie der Bundes-FDP im Wesentlichen gefolgt werden.
Unterbrochen wurde die Klausur am Samstag zum Festakt für das 60-jährige Bestehen der Partei. Zusammen mit der stellvertretenden FDP-Bundesvorsitzenden Cornelia Pieper gedachten die Liberalen in Weimar an den schweren Beginn des politisch organisierten Liberalismus nach dem Krieg. Zum Festakt wies das LDP-Gründungsmitglied Bernhard Hille mit sehr persönlichen Worten darauf hin, dass die Wiederanfänge des Liberalismus eng verbunden waren mit Drangsalierung, Gefängnis und zum Teil Todesstrafen. Landeschef Barth sagte in seiner Rede, dass die liberalen Wurzeln nicht nur die Partei bis heute prägen würden, sondern auch für die Zukunft verpflichtend seien. "Klausur und Festakt passten hervorragend zusammen, um dem Motto "Zukunft aus Tradition" gerecht zu werden.", so Generalsekretär Patrick Kurth.