FDP will Volksentscheid über
FDP will Volksentscheid über "Homoehe"

Erfreut über das Ergebnis der irischen Volksabstimmung über die Einführung der sogenannten "Homoehe" zeigten sich am Samstag die Sprecher für Gleichstellungs- und für Familienpolitik der Thüringer Freien Demokraten, Jan Siegemund und Robert-Martin Montag. In Irland hatten sich zuvor 62 Prozent der Wahlberechtigten dafür ausgesprochen, Eheschließungen auch schwulen und lesbischen Paaren zu ermöglichen.

"Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, auch die deutsche Bevölkerung auf direktem Wege darüber entscheiden zu lassen, ob das Institut der Ehe auch für gleichgeschlechtliche Partnerschaften geöffnet werden soll."‎, teilte der gleichstellungspolitische Sprecher der Thüringer FDP, Jan Siegemund, mit. "Bisher hat vor allem die Union aus Angst, sogenannte "Kernwählerschaften" zu enttäuschen, Themen der Gleichstellung homosexueller Menschen verdrängt und in diesen Fragen lieber auf die Rechtsprechung aus Karlsruhe oder Luxemburg gewartet. Ein Referendum ist eine gute Chance für CDU und CSU, mit dieser ängstlichen Alibipolitik Schluss zu machen und sich gleichzeitig den gesellschaftlichen Realitäten des 21. Jahrhunderts zu stellen."


Der familienpolitische Sprecher der Thüringer Liberalen, Robert-Martin Montag, glaubt an den Erfolg dieses möglichen Referendums und führt weiterhin aus:‎ "Für uns Liberale entsteht eine Ehe vordergründig aus zwei Menschen, die sich dazu entscheiden, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Das Geschlecht sollte dabei in einer freien und vielfältigen Gesellschaft genausowenig eine Rolle spielen, wie andere äußere Persönlichkeitsmerkmale. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften haben die gleichen Pflichten wie Ehen zwischen Mann und Frau - also sollten sie auch in Fragen wie etwa der Eheschließung oder im Adoptionsrecht die gleichen Rechte genießen. Zusätzlich kann durch solche Volksentscheide, wie in Irland ersichtlich, auch das öffentliche Interesse an Politik und somit auch die Wahlbeteiligung gesteigert werden." In Irland waren rund zwei Drittel der Abstimmungsberechtigten dem Ruf in die Wahlkabinen gefolgt.

Beide sind sich darin einig, dass die aktuellen Vorschläge von Schwarz-Rot bei weitem nicht ausreichen. "Recht muss für alle gleichermaßen gelten - eine Ehe "Light" bleibt hinter den Möglichkeiten zurück. Wir fordern daher auch in Deutschland mehr Mut in der Gleichstellungs- und Familienpolitik", so die beiden Freidemokraten abschließend.