"Sowohl bei der Trasse über den Rennsteig als auch beim Pumpspeicherwerk Schmalwasser einschließlich der Zuleitung fehlt noch immer der Nachweis zum Bedarf", kritisiert der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der Thüringer FDP, Thomas L. Kemmerich. Daran ändere sich auch durch das nun abgeschlossene Raumordnungsverfahren nichts. Im Gegenteil - ohne die Ergebnisse des Weißbuchs der erneuerbaren Energien abzuwarten, presche der Freistaat damit vor.
Bis zum Juni sollte eigentlich ein gemeinsames Konzept der Bundesländer zur künftigen Energiebereitstellung, zur Strompreisbildung und energiewirtschaftlichen Infrastruktur mit Trassen und Kraftwerkskapazitäten vorliegen. "Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, zumal Thüringen nun unter dem Deckmantel der regionalen Wertschöpfung ein Pflock in der Diskussion um die zu schaffende Kapazitätsreserve eingeschlagen hat", stellt Kemmerich fest.
Statt die vorhandenen Gaskraftwerke zu nutzen, werde der teuerste Weg zu Lasten der Verbraucher gegangen. "Während die anderen Bundesländer noch um den richtigen Weg beim Ausbau bei den erneuerbaren Energien ringen, hat sich Thüringen entschieden, den Westlichen Thüringer Wald und seine letzte Trinkwasserreserve zu opfern, um bis 2050 als "Musterknabe‘ bilanzseitig über 100 Prozent erneuerbare Energien zu verfügen", so Kemmerich abschließend.