Die FDP begrüßt die mahnenden Worte der Kassenärztlichen Vereinigung zum geplanten sogenannten "Versorgungsstärkungsgesetz" der Großen Koalition. "Es ist bedauerlich, dass die schwarz-rote Gesundheitspolitik das medizinische Angebot weiter verknappen will, obwohl der Versorgungsbedarf der Bevölkerung weiter steigt", so Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP Thüringen.
"Gerade die Ärzte in statistisch gesehen gut versorgten Städten übernehmen zunehmend die Betreuung angrenzender Flächenregionen, in welchen Fach- und Hausarztstellen offen sind. Ohne diesen Versorgungsausgleich zwischen Stadt und Land könnte die adäquate medizinische Betreuung im Flächenland Thüringen schon heute kaum sichergestellt werden" so Montag weiter. "Wir müssen doch froh sein, dass Patienten - bspw. aus dem Wartburgkreis - bereit sind, bis nach Erfurt zu fahren um sich dort fachärztlich betreuen zu lassen". Diese Patientenmobilität erkläre, weshalb auch in hervorragend versorgten Regionen in Thüringen, die Patienten lange auf Termine warten müssten.
Die in § 103a SGB V geplante Zwangsverlegung von Sitzen in die Fläche, bei gleichzeitigem Unvermögen diese Stelle dann auch besetzen zu können, offenbare das geplante Gesetz als reinen Taschenspielertrick, so der liberale Gesundheitsexperte. "Bei steigendem Bedarf und unzureichendem Angebot gerade das medizinische Angebot zu verknappen, kann nur ein schlechter Scherz sein" so Robert-Martin Montag weiter.
Es scheine gerade so, als ob der GroKo außer Zwangsterminen, Zwangsverlegung von Arztsitzen und zwangsweiter Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Versorgungsleistungen nichts einfalle. "Wer jedoch nur die Symptome bekämpft aber nicht die Ursache, muss letztlich scheitern", so der gesundheitspolitische Sprecher. "Die FDP will vor allem die Niederlassung wieder attraktiver machen: Entbürokratisierung, Entbudgetierung und mehr Studienplätze für Mediziner sind der Weg, wieder junge Menschen für die Niederlassung zu begeistern", so Montag abschließend.