Berlin/Düsseldorf/Erfurt. "Nach dem gelungenen Machtwechsel in Nordrhein-Westfalen ist es nur folgerichtig, auch in der Bundeshauptstadt die Regierung abzulösen", sagte FDP-Landeschef Uwe Barth heute in Berlin. Er nahm zusammen mit dem Thüringer Bundestagsabgeordneten Dr. Karlheinz Guttmacher an der Sitzung des Bundesvorstandes teil. Die FDP werde mit einer klaren Koalitionsaussage und mit ihrem Parteivorsitzenden Guido Westerwelle als Spitzenkandidaten in den Wahlkampf gehen, teilte Barth mit. "Schwarz-Gelb statt Rot-Grün - das Land braucht Vorfahrt für Arbeit und wird dies durch eine bürgerliche Mehrheit erhalten", so der FDP-Politiker in Berlin.
Guttmacher hatte heute gegenüber MDR 1 Radio Thüringen erklärt, dass er das Amt des Spitzenkandidaten an Uwe Barth abgeben wolle und nicht mehr für den Bundestag kandidiere. Auch Landesvize Andreas Möller sprach sich für Uwe Barth aus. "Die Landesvertreterversammlung wird als Gremium die Entscheidung über die Spitzenkandidatur treffen. Unser Personalkonzept ist auf Uwe Barth ausgerichtet. Ich persönlich gehe davon aus, dass er das machen wird.", sagte Möller im MDR-Fernsehen. Ähnlich äußerte sich auch FDP-Generalsekretär Patrick Kurth gegenüber der DPA.
Landesvize Lutz Recknagel sieht die FDP für die bevorstehende Wahl hervorragend gerüstet. Der Landesvorsitzende Uwe Barth habe eine kompetente Mannschaft um sich versammelt, auch mit Blick auf Berlin. "Die Bankrotterklärung des Bundeskanzlers macht endlich den Weg frei für Arbeit und Zuversicht in Deutschland", so Recknagel. Nach sieben Jahren, in denen Windräder mit Millionensubventionen entstanden, Milliarden für Kohleförderung vergeudet und Arbeitsplätze millionenfach abgebaut worden seien, werde es nun Zeit, der Schaffung von Arbeitsplätzen Vorrang einzuräumen.
In Düsseldorf nimmt der Thüringer Generalsekretär Patrick Kurth am Abend an der Landesvorstandssitzung der FDP Nordrhein-Westfalen teil. Dort will die neue Regierungspartei erste Eckpunkte für die kommende Legislatur setzen. Kurth will sich informieren, wie die Liberalen an Rhein und Ruhr die Zeitplanung für die Bundestagswahl vornehmen werden.
In Thüringen wird der Landesvorstand am Donnerstag zusammentreten. Kurth sagte, dass bis dahin ein klareres Bild über die vorgezogenen Neuwahlen herrschen werde. Am kommenden Montag wird der Landesvorstand und der Landesparteirat der Thüringer FDP über das weitere Vorgehen beraten.