"Die Lernleistungen sind in den Bundesländern mit differenziertem Schulsystem höher als in denen die seit Jahren auf Einheits- und Gesamtschulen setzen", kommentiert die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Franka Hitzing, den heute vorgestellten Schulleistungsvergleich in den naturwissenschaftlichen Fächern. Dabei hatte Thüringen hinter Sachsen den zweiten Platz belegt. Schlusslichter sind die Stadtstaaten. Der Schulleistungsvergleich, der über alle Schularten in den Ländern bei Schülern der 9. Klassen erhoben worden ist, ergibt dabei z.B. in Mathematik einen Leistungsfortschritt von fast 2 Jahren, den die Schüler in Sachsen gegenüber den gleichaltrigen in Bremen aufweisen.
Für Hitzing, die selbst als Regelschullehrerin tätig ist, ist das eine deutliche Bestätigung für das gegliederte Schulsystem in Thüringen und eine Schule die "fordert und fördert". Eine leistungsfreie Schule, die Kompetenzen statt Inhalte vermittelt, sei eine gravierende Fehlentwicklung. "Schule ist keine Einrichtung zur Herstellung von Gleichheit, es sei denn, man senkt das Anspruchsniveau", so Hitzing, dann komme man aber irgendwann überall zu Ergebnissen wie in Hamburg oder Bremen. "Als Bildungseinrichtung soll die Schule auf das spätere Leben bestmöglich vorbereiten. Dies geht nicht, ohne den Wert von Leistung und Anstrengung zu vermitteln - schließlich sind das genau die Werte, die später im Berufsleben stets gefragt sind", ist die FDP-Bildungsexpertin überzeugt.
Sie sieht sich in ihrer Auffassung auch durch die jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa bestärkt. Dabei hatten neun von zehn Thüringern für die Beibehaltung von Notengebung und Versetzungsentscheidungen plädiert und das Leistungsprinzip befürwortet. "Schüler wollen sich vergleichen und Noten sind für sie und die Eltern ein bewährtes Mittel um sich über den erreichten Leistungsstand zu informieren." Das Gleis auf dem Thüringen unterwegs sei, führe weg von der Leistungsorientierung hin zur Gleichmacherei, so Hitzing. "Jeder Schüler ist einmalig, hat eine eigene Persönlichkeit - diese Unterschiedlichkeit ist anzuerkennen. Gleichmacherei und das Ruinieren des begabungsorientierten gegliederten Schulsystems ist nicht gerecht. Es wird unsere Kinder demotivieren", warnt die Lehrerin.