"Die neuen Zahlen zur Versorgung mit Hausärzten decken sich mit unseren Prognosen", erklärt Marian Koppe, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag. "Wir warnen seit mehreren Jahren vor der Entwicklung, die die Gesundheitsversorgung der Thüringer gefährden", so Koppe weiter. Nicht ohne Grund haben wir als Oppositionspartei ein eigenes, umfassendes Maßnahmenpaket gegen den Ärztemangel vorgelegt.
"Die gemeinsame Präsentation mit Kassen und KV im Landtag hat gezeigt, dass die betroffenen Verbände bereit sind, gemeinsam mit der Politik zu handeln", so der Liberale weiter. Das "Drei-Säulen-Modell" der FDP-Fraktion sei dabei auf großen Zuspruch gestoßen, weil es als Maßnahmenbündel das Nachwuchsproblem der ambulanten Versorgung insgesamt in den Fokus rücke. "Die Frage des Ausbaus medizinischer Studienplätze und die kommunale Niederlassungsförderung wird bis heute von der Landesregierung ignoriert", erläutert Koppe. "Eine Politik nach dem Prinzip 'Das wird schon irgendwie' ist weder hilfreich noch geeignet dieses Problem zu lösen", so der FDP-Gesundheitsexperte weiter.
Erschreckend sei die Zahl von rund 1600 Ärzten, die es in den nächsten Jahren im Freistaat zu ersetzen gelte, vor allem im Zusammenhang mit der jetzt niedrigsten Anzahl an approbierten Nachwuchshausärzten. Nach aktuellen Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) seien von den 10 127 Ärzten, die nach der Ausbildung ihre Weiterbildung abschlossen, nur 949 Hausärzte - und dies bundesweit! "Um genau diese jungen Mediziner wetteifern alle Bundesländer. Ich bleibe dabei. Wenn wir mehr Ärzte in Thüringen halten wollen, müssen wir mehr ausbilden, brauchen wir die Landarztquote und müssen von Anfang an die Studenten auf ein Praxisleben vorbereiten. Darauf zu hoffen, dass ein junger Arzt dereinst nach Thüringen zurückkehre ist eher Hoffnung denn Realität", so Koppe abschließend.