- Bildungspolitische Sprecherin Franka Hitzing, MdL
"Die gute Platzierung beim diesejähringen Bildungsmonitor haben wir den bildungspolitischen Anstrengungen nicht nur der letzten zwei Jahre, sondern vor allem der zwei Jahrzehnte davor und natürlich den engagierten Kolleginnen und Kollegen in den Schulen zu verdanken," erklärt Franka Hitzing, die Bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag. Thüringen konnte knapp hinter Sachsen den zweiten Platz im Vergleich der Bildungssysteme aller deutschen Bundesländer einnehmen.
Vor allem bei der Betreuungsrelation profitierte Thüringen zuletzt deutlich vom demographischen Wandel. "Die Zahl sagt allerdings nichts darüber aus, wie es an einzelnen Schulen und in den Mangelfächern mitunter tatsächlich aussieht," erklärt Hitzing, die als Lehrerin selbst an einer Regelschule unterrichtet. "Wenn in den nächsten Jahren ein Großteil der Lehrer in den Ruhestand geht - und das Ausscheiden in den Vorruhestand wie geplant sogar noch einmal ausgeweitet wird - dann können wir diese vergleichsweise komfortable Situation nur halten, wenn gleichzeitig genügen junge Lehrer eingestellt werden. Und dazu genügten die bisher bekannten Einstellungskorridore bei weitem nicht."
Hitzing mahnte darüber hinaus, nicht nur auf die reinen Zahlen zu schauen. Darüber was tatsächlich in den Schulen passiert, darüber kann die Statistik natürlich wenig aussagen. Wenn wir den Weg eines begabungs- und leistungsgerechten Schulsystems tatsächlich wie von Bildungsminister Matschie geplant verlassen, dann werden wir an unseren Schulen ernsthaft Probleme bekommen.
Wie sollen die besten Schüler objektiv erkannt werden, wenn es keine Zensuren mehr gibt. Bildung an Thüringer Schulen muss weiterhin leistungsorientiert gestaltet werden. Dadurch kann auch mehr Forschungsorientierung erreichbar werden, wo Thüringen bundesweit nur unterdurchschnittlich abschneidet.
Bildungsminister Matschie soll dagegen sein eigenes Haus verschlanken, um die beanstandete Effizienz der eingesetzten Mittel zu erhöhen.