Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Franka Hitzing bezweifelt, dass die Nachbesetzungen von maximal 300 Lehrerstellen genügen, um das Ausscheiden von 880 Lehrern zu kompensieren. Hintergrund sind die in der TLZ öffentlich gemachten Pläne des Thüringer Finanzministers Voß, Lehrerstellen über eine neue Vorruhestandsregelung für verbeamtete Lehrer abzubauen.
"Der Lehrerberuf ist häufig sehr anstrengend. Die physischen und psychischen Belastungen sind mitunter enorm. Ich freue mich für die Kollegen sehr, die nun die Möglichkeit bekommen, frühzeitig in den verdienten Ruhestand zu gehen. Es steht zu erwarten, dass viele der Antragsberechtigten das Angebot des Landes auch annehmen werden", erklärt Hitzing.
Hitzing, die gleichzeitig auch als Lehrerin an einer Regeschule tätig ist, sieht deshalb auch Probleme auf die Schulen zukommen: "Schon heute sind wir vielerorts mit Unterrichtsausfall konfrontiert. Die Vorstellungen des Ministers Matschie führen zu steigenden Anforderungen an die Lehrer und bedeuten häufig auch einen höheren zeitlichen Aufwand. Eigentlich müsste das auch entsprechend personell untermauert werden. Auch der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung wird die Schulen zunehmend vor ganz neue und zusätzliche Herausforderungen stellen. Insofern stellt sich ernsthaft die Frage, inwieweit der Ausgleich durch die Neueinstellung von 300 Lehrern noch den pädagogischen Ansprüchen genügt."