Politik findet für Kinder nur aus Sicht der Erwachsenen statt, erklärt die Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt am Montag bei einem Gespräch mit Marian Koppe (MdL). Sie war neun Monate Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages. Dort ist die Kinderkommission ein Unterausschuss des Familienausschusses und besteht seit 1988 und behandelt alle kinderrelevanten Themen. Eine solche Kommission soll nach dem Willen der FDP jetzt auch in Thüringen eingerichtet werden.
Die Kinderkommission des Bundestages wurde als fraktionsübergreifendes Gremium eingerichtet und hat einen wichtigen Beitrag zur Anerkennung der Kinderpolitik als eigenständiges Politikfeld geleistet. Oft werden auch spezielle Probleme behandelt, welche Kinder, z.B. durch Briefe, in die Kommission hinein bringen. "Kinder wollen jemanden zum zuhören ", erklärt Nicole Bracht-Bendt. Ihre Probleme sollen aktiv aufgenommen werden, und dazu ist die Kinderkommission das ideale Mittel, sagt Koppe.
"Thüringen muss, gerade im Hinblick auf die Abwanderungsproblematik, zum kinder- und familienfreundlichsten Bundesland in Deutschland werden", fordert der Fraktionssprecher für Soziales, Familie und Gesundheit, Marian Koppe. Daher soll Thüringen die Kinderpolitik in der parlamentarischen Struktur stärker betonen. Die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag wird deshalb einen Antrag in den Thüringer Landtag einbringen, eine Kinderkommission als parteiübergreifendes Sprachrohr der Kinder zu schaffen. Koppe appelliert diese Kommission parteiübergreifend zu schaffen und zu gestalten. Parteipolitik soll in diesem Ausschuss im Interesse der Kinder keine Rolle zu spielen. In der Kinderkommission dürfen deshalb Entscheidungen auch nur einstimmig getroffen werden. Er hofft auf Unterstützung der anderen Fraktionen.