FDP-Chef Uwe Barth wundert sich nicht, dass an der Spitze der Regierungskoalition zwei Seelsorger stehen. Im TLZ-Interview weißt er darauf hin, dass die CDU sich in Thüringen in Bedrängnis befinde, weil es eine Mehrheit links neben der CDU gebe. "Und das beinhaltet ein gewisses Erpressungspotenzial." Dadurch gebe die Union Themen wie Haushalt, Bildung und Wirtschaft auf, die nun die Liberalen weiterentwickeln wollen. Seine Hoffnung bestehe darin, sagt Barth, "dass die Wählerinnen und Wähler erkennen, dass Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und auch Thüringen nicht das Saarland sind." Für die konkrete Arbeit vor Ort "brauchen wir uns in Thüringen nicht zu verstecken", ist Barth überzeugt. Deutliche Kritik äußert Barth auch an der Arbeit des SPD-Wirtschaftsministers. Dieser mache Thüringen in vielen Dingen "zum Versuchsfeld sozialdemokratischer Kampfpolitik." Der FDP-Chef räumt ein, dass Steuersenkungen in der laufenden Legislatur nicht möglich sind und die FDP dies womöglich zu spät erkannt habe. Allerdings sei die FDP in Thüringen schon länger die "Anti-Schulden-Partei".