Als "enttäuschend aber nicht überraschend" hat Thüringens FDP-Chef Uwe Barth das Ergebnis der Landtagswahl im Saarland bezeichnet. Das Land brauche weiterhin dringend eine starke liberale Stimme. "Wir danken den Saar-Liberalen, die den Wahlkampf in einer außerordentlich schwierigen Lage mit viel Einsatz betrieben haben. Allerdings wissen gerade die Thüringer Liberalen, dass es für eine Partei sehr schwer ist, wenn sie in einem insgesamt schwierigen Umfeld nicht geschlossen ist und konzentriert über Jahre hinweg auf den Erfolg hinarbeitet." Gleichwohl wüssten die Thüringer Liberalen auch, dass man aus so einer schwierigen Lage heraus sich wieder Vertrauen zurückerarbeiten könne.
Barth warnte angesichts der geringen Wahlbeteiligung vor einer Politik der "Ernstlosigkeit und Gleichgültikeit." "In den Landtagen wird über das Lebensumfeld der Menschen entschieden," so Barth. Im Saarland komme jetzt eine Koalition zusammen, die für den Bankrott des Landes verantwortlich sei und bekomme eine Opposition zur Seite gestellt, die ebenfalls für höhere Schulden und neue Belastungen stehe. "Das Fehlen eines freiheitlichen Korrektivs wird dem kleinsten Flächenland teuer zu stehen kommen", befürchtet der FDP-Chef. In den kommenden Jahren werde das Saarland "den Weg der Belastung, Besteuerung, Einschränkung" gehen.
Zugleich begrüßte der Chef der Thüringer Liberalen die Ankündigung des FDP-Bundesvorsitzenden Philipp Rösler, sich in Zukunft stärker von der Union abgrenzen zu wollen. "Auch in einer Koalition muss deutlich werden, welchen Einfluss die Liberalen auf das konkrete Regierungshandeln haben, damit wir auch im Bund als relevante politische Strömung wahrgenommen werden können", forderte Barth. Die unverzichtbare Rolle der FDP werde immer deutlicher und müsse offensiv vertreten werden.