Thomas L. Kemmerich und Dr. Thomas Nitzsche wurden jetzt von Wahlkreisversammlungen offiziell als Oberbürgermeister-Kandidaten in Erfurt bzw. Jena nominiert. Für den Erfurter FDP-Chef Kemmerich stimmten 96,4 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder, der Kreisvorsitzende der FDP-Jena, Dr. Nitzsche wurde sogar einstimmig als Kandidat bestimmt. Kemmerich sagte, er wolle den Wahlkampf nutzen, um FDP-Politik sichtbar zu machen. "Jetzt ist die Zeit, sich zur FDP zu bekennen", forderte Kemmerich. Er verwies darauf, dass er seit seiner Ankündigung zu kandidieren, bereits eine breite Unterstützung weit über die Parteigrenzen hinaus erfahren habe. "In einer Zeit, in der viele Angst vor der Übernahme von Verantwortung haben, drücken wir das Kreuz durch".
Inhaltlich legt der Erfurter Oberbürgermeister-Kandidat sein Hauptaugenmerk auf eine vernünftige Haushaltspolitik. "Um die vielen Baustellen, Projekte, Veranstaltungen und Pläne in und für Erfurt auch in Zukunft bezahlen zu können, muss die Finanzierung geklärt und die Einnahmen sinnvoll geplant werden, ohne weiterhin auf Kosten der Substanz zu leben", sagte Kemmerich. Aber auch mit den Themen Verwaltung und Bildung will er in den Wahlkampf ziehen. "Ich werde sicher nicht den fünften Sozialpolitiker geben", sagte der liberale Politiker mit Blick auf seine Mitbewerber der anderen Parteien und Wählervereinigungen.
Dr. Thomas Nitzsche will in Jena einen Paradigmenwechsel, insbesondere in den Politikfeldern Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr. Sein Slogan lautet: "Mehr Mut, in Jena, mit Jena und für Jena" mit dem er sich vom Amtsinhaber abgrenzt. Es sei Zeit Jena voranzubringen, meint Nitzsche und weißt daraufhin, dass man nicht versuchen sollte es allen Recht zu machen, sondern auch mal unpopuläre Entscheidungen fällen muss.
Nitzsche tritt für die Verstärkung der Außenwirkung Jenas in der Region, für die Verbesserung der Umlandbeziehungen und des Verhältnis zur Landespolitik ein. Der Stadtteil Neulobeda soll als "zweites Zentrum" entwickelt werden. Weiteres Ziel sei laut Nitzsche, der Erhalt der Fernverkehrsanbindung. Der Oberbürgermeister-Kandidat sehe in Jena "die Gefahr, bequem zu werden, sich auf Erreichtem auszuruhen. In der Politik müsse das Rationale dominieren", so Nitzsche.