"Bei der Dichte an Terminen, die die meisten in der Vorweihnachtszeit zu bewältigen haben, treffen wir uns seit Jahren regelmäßig in der Zeit um den Dreikönigstag", begründete der Ronneburger FDP- Ortsvorsitzende Michael Gewohn seine Einladung für die Feier der Liberalen im Bugastädtchen am Samstag im Café Palfy. Eine gute Gelegenheit für FDP - Landesvize und - Kreischef Dirk Bergner, nebst Blumen eine besondere Medaille und Urkunde überreichen zu können. "Das ist etwas anders als bei Geburtstagen", schmunzelte Bergner, als er dem sichtlich überraschten Michael Gewohn zu 25 Jahren Mitgliedschaft gratulierte. Das dürfe man bei dem Anlass schon mal zwei Tage vorher tun, denn ein solcher Anlass verdiene auch eine würdige Gelegenheit. "Und wo ist die besser gegeben, als bei einer so schönen Feier des Ortsverbands?", so der 46-jährige Landtagsabgeordnete. Am Montag vor 25 Jahren war Gewohn in die damalige Liberaldemokratische Partei Deutschlands (LDPD) eingetreten. Er hatte schon immer mal mit dem Gedanken geliebäugelt, die Entscheidung fiel jedoch, als er wegen einer beruflichen Weiterbildung zum Eintritt in die SED genötigt werden sollte. "Das kam für mich nicht in Frage", so sein klares Credo. Und deshalb sei der Eintritt in die LDPD auch "ein Stück weit Schutz vor der SED" gewesen. Dass er damit seinerzeit kein Einzelfall gewesen sei, kann auch Raimund Kolbe aus Bad Köstritz berichten. Gemeinsam mit Fritz Gerns aus Großenstein hatte Kolbe als damaliger Bezirksvorsitzender Gewohn in die LDPD aufgenommen. "Trotz der von oben verordneten Gleichschaltung mit dem sozialistischen System boten die DDR - Liberalen eine Heimat für liberal Denkende und für Menschen, die sich engagieren, aber nicht vom Sozialismus vereinnahmen lassen wollten", weiß Kolbe und fügt hinzu: "Wer wie Michael Gewohn bis heute Liberaler geblieben ist, zeigt eindrucksvoll, dass es ihm immer um eine liberale Geisteshaltung gegangen ist."
Auch FDP - Stadtrat Frank Bergmann schloss sich den Gratulanten an: "Es ist vor allem das Verdienst von Michael Gewohn, dass wir in Ronneburg einen gut funktionierenden und starken Ortsverband haben." Dabei habe ohne Zweifel eine große Rolle gespielt, dass Gewohn in Ronneburg immer "mitten im Leben gestanden" habe, ob als langjähriger Stadtrat oder eben auch in der Freiwilligen Feuerwehr. Es sei wichtig, so Bergmann, sich vor Ort zu engagieren. "Meckern kann jeder. Man muss auch bereit sein, sich einzubringen", so der Kommunalpolitiker abschließend.