Der Vorsitzende der FDP Thüringen, Uwe Barth, hat die Pläne der Bundesregierung, den Tag der Deutschen Einheit auf einen Sonntag zu verlegen, scharf verurteilt. Dies sei Zeugnis "mangelnden Geschichtsbewusstseins der Sozialdemokraten". Barth weiter: "Schon in den 80er Jahren zeigte sich mit der SPD-SED-Grundsatzkommission, dass für Teile der SPD die Wiedervereinigung von der Tagesordnung gestrichen war." Dort erklärte sich die SPD bereit, die DDR-Staatsbürgerschaft anzuerkennen. Seitdem zeige sich immer wieder - über Oskar Lafontaines Verhalten in der Wendezeit bis zu den heutigen Vorschlägen - "dass für führende Sozialdemokraten die Deutsche Einheit offenbar kein Grund zum Feiern ist", sagte Barth.
Dass nun "der zentrale Bezugspunkt gesamtdeutscher Geschichte" verwischt werden soll, könne man auch mit rationalen Überlegungen nicht nachvollziehen. "Wenn man mit dieser Methode einmalig gerade 0,1 Prozent Mehrwachstum bekommt, stellt sich die Frage, welcher Feiertag dann beim nächsten Mal geopfert wird", erklärte Barth. So müsse man fragen, ob die SPD bereit wäre, den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag abzuschaffen. "Daran traut sich die SPD aber offensichtlich nicht. Die eigene Parteigeschichte ist anscheinend wichtiger als der Nationalfeiertag", so Barth.
Barth stellte klar, dass nicht die Abschaffung des 3. Oktober, sondern vernünftige Wirtschaftspolitik Garant für mehr Wachstum sei: "Ob die Bundesregierung zu solcher Politik jedoch imstande ist, muss man angesichts dieser Pläne bezweifeln."