Eine positive Zwischenbilanz des Aufbaus Ost hat der Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der Thüringer FDP Patrick Kurth anlässlich des Tags der Deutschen Einheit gezogen. Die jungen Bundesländer seien heute vielfach Vorbild für zukünftige Entwicklungen in den alten Bundesländern. Zugleich würdigte Kurth den Widerstandskampf der Bürgerinnen und Bürger im Herbst 1989. "Es war der unbändige Wille zur Freiheit, der die DDR-Diktatur friedlich überwunden hat." Im 21. Jahr der Deutschen Einheit wünsche er sich "etwas von der damals vorherrschenden Veränderungsbereitschaft." Vor allem die alten Bundesländer könnten von den Entwicklungen in den jungen Bundesländern lernen. "Für viele Probleme, die jetzt in den alten Ländern aktuell werden, wie der Umgang mit dem demografischen Wandel oder der Entwicklung des ländlichen Raumes, lassen sich positive Beispiele in den jungen Ländern finden. Die Erfahrungen sollten wir zum Wohle des gesamten Landes nutzen", sagte Kurth.
Gleichwohl will Kurth die Augen vor den Problemen in den jungen Bundesländern nicht verschließen. "Nach wie vor leiden die jungen Länder unter der Abwanderung junger, gut ausgebildeter Fachkräfte. Nach wie vor ist die Risikokapitalausstattung der Unternehmen in den jungen Ländern eher schwach und es werden nur in geringen Umfang private Mittel in Forschung und Entwicklung gesteckt", zählt der Abgeordnete einige Probleme auf. Er fordert deshalb eine bessere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. "Da liegt noch eine Menge Potential, dass sollten wir gezielt unterstützen", so Kurth. Zudem wies er darauf hin, dass die Bundesregierung derzeit an einer umfassenden Demografiestrategie arbeite. Als Pilotprojekt erarbeite der Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer gemeinsam mit den ostdeutschen Ländern ein Handlungskonzept zur Verringerung von Abwanderung und zur Sicherung der öffentlichen und privaten Infrastruktur im ländlichen Raum. "Mit dem Pilotprojekt sollen daher richtungsweisende Lösungen aufgezeigt werden, die als Teil einer gesamtdeutschen Demografiestrategie auch für westdeutsche Regionen nutzbar gemacht werden können", erläutert Kurth abschließend.