Der FDP-Landesvorsitzende, Uwe Barth, begrüßte die Entscheidung der Axel Springer AG und des SPIEGEL-Verlages, zur klassischen Rechtschreibung zurückzukehren, ausdrücklich. Seiner Ansicht nach sei die Rechtschreibreform damit endgültig gescheitert. Die Verlage hatten zuvor mitgeteilt, daß sie "so schnell wie möglich" zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren werden. Gleichzeitig richteten sie einen Appell an andere Medienunternehmen und an die Nachrichtenagenturen, sich diesem Schritt anzuschließen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" war bereits kurz nach der Einführung der neuen Rechtschreibregeln nach kurzfristiger Umstellung wieder zur klassischen Rechtschreibung zurückgekehrt.
Barth erklärte, daß die neuen Regeln zu Unsicherheit und Konfusität geführt haben. Die Reform sei ohne tatsächlichen Handlungsbedarf im Elfenbeinturm entworfen worden und werde von den Menschen nicht angenommen. Insbesondere die zahlreichen "sowohl-als-auch"-Regelungen hätten mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen. Barth bekräftigte, daß die Vereinheitlichung der Regelungen durch Konrad Duden vor mehr als 100 Jahren ein Fortschritt gewesen sei. "Die jetzige Reform allerdings bedeutet einen Rückfall ins Mittelalter: Jeder schreibt, wie er will und kann. Das ist keine Reform, sondern ein Rückschlag."
Barth verwies darauf, daß bereits kurz nach der Einführung der Reform gravierende Mängel in der Umsetzung auftauchten. Es folgten eine Vielzahl von Ergänzungen durch Kommission und Wörterbuchredaktionen. "Es war eine kultusbürokratische Überregulierung, die der deutschen Sprache nicht gut tat.", sagte Barth.