"Kulturangebote müssen für alle Thüringer zugänglich sein. Wer glaubt, es sei sinnvoll sogenannte Leuchttürme in der Kulturlandschaft durch eine einseitige Zuwendungspolitik zu schaffen, benachteiligt die Theater und Orchester im ländlichen Raum Thüringens, die eine ganz hervorragende Arbeit leisten", sagte die kulturpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Franka Hitzing. Nach den Haushaltsplänen des Ministers Christoph Matschie (SPD) erhalten die Theater und Orchester zwar im nächsten Jahr in der Summe mehr Geld, die Zuschüsse an die kleinen Häuser sollen aber weitgehend auf dem aktuellen Niveau eingefroren werden. "Thüringen ist nicht New York. Thüringen ist auch nicht Berlin. Hier im Freistaat haben wir nur deswegen ein so reichhaltiges kulturelles Angebot, weil es in kleinteiligen Strukturen gewachsen und regional verwurzelt ist. Anders funktioniert es nicht. Wir müssen alle Anstrengungen darauf verwenden, diese einmalige Kulturlandschaft zu erhalten", so Hitzing weiter.
Ein kultureller Zentralismus, wie ihn die Landesregierung plane, führe nicht etwa zu attraktiveren Angeboten. Vielmehr würde ein Verzicht auf die Förderung der Randlagen des Freistaates einen unwiederbringlichen Verlust der Vielfalt kultureller Angebote im Land verursachen. Mit seinen Vorstellungen einer regionalen Gewichtung der Theater- und Orchesterförderung spiele der Minister die Häuser außerdem gegeneinander aus und lasse jegliche Sensibilität für die kulturprägenden Besonderheiten vor Ort vermissen. Dieses Alleinstellungsmerkmal dürfe das Land nicht aufgeben, da dem Freistaat durch diese Strukturen eine besondere überregionale Aufmerksamkeit zuteilwerde. "Die Schaffung exklusiver Kulturleuchttürme ist keine Lösung. Die Angebote müssen flächendeckend und von hoher Qualität aufrecht erhalten werden", fordert die Nordthüringer Abgeordnete. Dazu müsse der Minister ein langfristig tragfähiges Konzept vorlegen.