Auf eines der nach wie vor größten Probleme der neuen Länder machte der Thüringer FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth, der auch Fraktionssprecher der FDP-Bundestagsfraktion für Aufbau Ost ist, am heutigen Mittwoch mit einer plakativen Aktion erneut aufmerksam. Kurth stellte auch dieses Jahr das Thema "Abwanderung" in den Mittelpunkt der jährlichen Ostereiaktion der Thüringer Liberalen. Dazu verteilte der Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der FDP Thüringen Ostereier an der Autobahnraststätte Krauthausen an der A4 Richtung Westen. Unter dem Motto "OSTE(r)N - Einzigartig! Leben in Thüringen" nannte der Liberale Reisenden von Ost nach West zehn Gründe, warum man in Thüringen bleiben sollte. Mit dabei war auch der Kreisvorsitzende der FDP Wartburgkreis, Fred Leise.
"Auch über 20 Jahre nach der Einheit bleibt es dabei: Der hohe Verlust an Menschen ist für mittel- und ostdeutsche Länder eine der zentralen Herausforderungen. Und die Bewältigung dieser Herausforderung bleibt auch im kommenden Jahrzehnt bestehen", sagte Kurth. Als Beispiel nannte er die Entwicklungen in seinem Heimatland. "Im Saldo verliert Thüringen durch Abwanderung jeden Tag noch immer 22 Einwohner, v.a. junge Frauen. Zusammen mit der Geburtenentwicklung erhöht sich das tägliche Defizit auf 49 Menschen." Bei dieser Entwicklung würde Thüringen bis 2030 ca. 340.000 Menschen verlieren. Bereits jetzt seien die Folgen für die demografische Entwicklung spürbar.
"Im letzten Jahr haben wir es geschafft, das Thema verstärkt auf die bundespolitische Agenda zu setzen. Das Bundesinnenministerium arbeitet derzeit, in enger Abstimmung mit den Regierungsfraktionen, an einem Demografiebericht, der noch in diesem Jahr Maßnahmen zum Umgang mit der Abwanderung und Alterung der Gesellschaft aufzeigen wird. Die neuen Bundesländer werden hier Vorreiter für ganz Deutschland sein, weil die Probleme früher oder später alle Regionen Deutschlands treffen werden." Für Kurth geht es aber auch in erster Linie darum, die Ursachen der Abwanderung deutlich zu analysieren. "Die Menschen gehen, weil sie woanders mehr Perspektiven sehen. Deshalb muss es v.a. darum gehen, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen." Dabei stünden vor allem kleine und mittelständische Betriebe sowie der Forschungssektor im Mittelpunkt. Ebenso gehöre ein umfassender Bürokratieabbau für schlankere Verwaltungen zum Pflichtprogramm. "Insbesondere darf man aber auch das Ziel einer bundesweiten Steuervereinfachung und Steuersenkung nicht aus den Augen verlieren. Diese würde für mehr finanzielle Freiheiten bei den Bürgern und Unternehmen sorgen", so Kurth abschließend.
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