In Berlin wurde heute im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages erstmals das Freiheits- und Einheitsdenkmal öffentlich vorgestellt. Mit entschieden über das Projekt hat auch der Thüringer Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth (FDP), der einer von drei Abgeordneten in der Jury ist. Kurth sagte, dass damit "eines der ganz wenigen positiv besetzten Denkmale zu einem positiven Ereignis" entstehen werde. Der Siegerentwurf sei ein "hervorragendes Symbol für die Bürgerbewegung, die zum Ende der SED-Diktatur und schließlich zur staatlichen Einheit Deutschlands führte", so Kurth, der der Sprecher für Aufbau Ost der FDP-Bundestagsfraktion ist.
"Der jetzt vorgestellte Entwurf verbindet Vergangenheit und Gegenwart. Das Denkmal soll daran erinnern, dass Freiheit und Einheit keine dauerhafter Zustände sind, sondern immer neu erarbeitet werden müssen", so Kurth. "Unverschämt" nannte er die in diesem Zusammenhang geäußerte Kritik von Linken und Grünen. "Bei den Linken wundert es mich nicht, dass sie noch immer gegen ein Erinnerungsort für friedliche Revolution, Freiheit und Einheit Deutschlands sind. Bei den Grünen hingegen frage ich mich zunehmend, warum sie noch 'Bündnis 90' im Namen tragen", so Kurth. Er bezeichnete das Verhalten der Grünen und ihrer Vorsitzende Claudia Roth als "geschmacklos, zumal ein zunehmend schnodderiges Verhältnis zu kommunistischen Diktaturen zu beobachten ist."
Den Zuschlag für das Freiheits- und Einheitsdenkmal erhalten soll das Modell "Bürger in Bewegung" von den Architekten Milla und Partner in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Sasha Waltz. Die himmelwärts gebogene, begehbare Waagschale aus Glas und Metall soll auf dem 60 Meter breiten Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf dem Berliner Schlossplatz entstehen.
Im Herbst 2007 hatte der Deutsche Bundestag beschlossen, in Berlin ein Freiheits- und Einheitsdenkmal zu errichten. Es soll an die friedliche Revolution im Herbst 1989 und an die Wiedergewinnung der staatlichen Einheit Deutschlands erinnern. Als Standort des Berliner Nationaldenkmals wurde die sogenannte "Schlossfreiheit" zwischen der Spree und der zukünftigen Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses bestimmt.