"Gesetzesänderungen und Quoten schaffen nicht die notwendigen Rahmenbedingungen", erklärte der FDP-Abgeordnete Thomas L. Kemmerich zu Forderungen von Linken und Grünen aus Anlass des 100. Jubiläums des Internationalen Frauentages. Der Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses des Thüringer Landtages mahnte stattdessen verbesserte Rahmenbedingungen für die Verbindung von Familie und Beruf an. Beispielsweise seien flexiblere Betreuungszeiten in den Kindertagesstätten erforderlich, um Frauen Vollzeittätigkeit zu ermöglichen und sie bei ihrer beruflichen Karriere zu unterstützen. In Führungspositionen seien Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. "Frauen müssen deshalb auf ihrem Weg durch Hierarchien und Netzwerke unterstützt werden", fordert Kemmerich.
Die Hauptursache für eine unterschiedliche Entlohnung von Frauen und Männern sieht der liberale Wirtschaftsexperte in den Arbeitszeiten. Rund 79 Prozent der Männer und nur etwa 34 der Frauen in Deutschland arbeiteten Vollzeit. Hierfür seien wiederum vor allem Erwerbsunterbrechungszeiten für die Kindererziehung und Pflege von Angehörigen verantwortlich. Familiäres und gesellschaftliches Engagement dürfe nicht zu Lohneinbußen führen, betont Kemmerich. 2009 waren in Thüringen 69 Prozent der Frauen berufstätig. 94 Prozent von ihnen verdienten mit ihrer Arbeit den kompletten oder überwiegenden Teil des Lebensunterhalts.