Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Franka Hitzing, hat die vom Bildungsministerium geplante Einführung von CAS-Rechnern an Thüringer Schulen kritisiert. "Die mit der Einführung der Rechner verbundenen hohen Kosten von 120 Euro für den Kauf belasten erneut die Eltern schulpflichtiger Kinder", erklärte Hitzing heute anlässlich der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung mit der Firma Texas Instruments durch den Minister Christoph Matschie. Bislang sei noch nicht zufriedenstellend geklärt, wie Kinder aus einkommensschwachen Bevölkerungsschichten "sozial verträglich" mit dem neuen Rechner versorgt werden könnten. Mit der Vereinbarung delegiere der Minister die Verantwortung an Externe. Hitzing, die selbst Regelschullehrerin ist, hatte im Bildungsausschuss des Landtages vorgeschlagen, den neuen Rechner als Lernmittel zu behandeln und damit in die "Lehr- und Lernmittelfreiheit" aufzunehmen. Dies lehnte das Ministerium ab, weil es sich nicht um ein "Lernmittel im klassischen Sinne" handele. Der neue Rechner kostet das Sechsfache des bislang verwendeten Gerätes. Hitzing schlägt deshalb vor, ähnlich wie bei Musikschulen Leihgeräte für Schüler, deren Eltern sich den Kauf nicht leisten können, bereitzustellen.
In einer parlamentarischen Anfrage hat die FDP-Fraktion nachgefragt, ob eine Ausschreibung erfolgt sei und welche Kriterien bei der vergleichenden Auswahl der Herstellerfirmen ausschlaggebend waren. Die Abgeordneten Koppe und Hitzing wollten zudem wissen, in welchen anderen Bundesländern der Rechner verpflichtend einführt worden sei und welche Erfahrungen ggf. zugrunde gelegt werden könnten. Außerdem sollte die Landesregierung erklären, wie sie die angekündigte "Sozialverträglichkeit" gewährleisten wolle. Die Antwort auf die Kleine Anfrage liegt noch nicht vor.