"Die massive Ausdünnung des Bahn-Fernverkehrs in Weimar ist ein empfindlicher Schlag für Deutschland als Kulturnation", kritisierte der Thüringer FDP Bundestagsabgeordnete Patrick KURTH, der auch Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages ist, die spürbare Reduzierung der täglichen ICE- und Fernzug-Halte in Weimar. "Weimar ist historisch, kulturell und auch wissenschaftlich eine der bedeutendsten und weltweit eine der bekanntesten Städte Deutschlands. Jährlich kommen über eine Million Menschen aus aller Welt in die Stadt, um die herausragenden Kulturdenkmäler, Kulturveranstaltungen und Gedenkstätten zu besuchen. Die Bahn war und ist dabei eines der wichtigsten Verkehrsmittel." Der Liberale hat deshalb heute in einem Brief Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und Bahnchef Rüdiger Grube um eine Stellungnahme und die genaue Darlegung der Gründe für diesen Schritt gebeten. Kurth informierte ebenso den Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Bernd Neumann, die Vorsitzende des Kulturausschusses, Monika Grütters sowie den verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Patrick Döring
Kurth, der auch Generalsekretär der FDP Thüringen ist, hält eine gute und schnelle Bahnanbindung auch deshalb für essentiell, weil die Anbindung Thüringens an den nationalen und internationalen Flugverkehr sehr eingeschränkt sei. Vor allem ausländische Gäste sind angewiesen auf eine hochfrequente und schnelle Anbindung von den Flugverkehrsknotenpunkten wie Frankfurt/Main oder München, gab Kurth in seinem Schreiben zu Bedenken.
Kurth appellierte, die verkehrspolitische Bedeutung Weimars nicht nur anhand der Einwohnerzahl zu bemessen, sondern vor allem die kulturhistorische und touristische Bedeutung in den Vordergrund zu stellen. "In dieser Hinsicht ist Weimar durchaus mit den anderen deutschen Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg gleichzusetzen. Es schadet nicht zuletzt dem Ansehen Deutschlands als Kulturnation in der Welt, wenn eines seiner wichtigsten Kulturschätze zum größten Teil eingeschränkt bzw. nur noch durch mühsames Umsteigen und Regionalzüge erreichbar ist" , so Kurth. Er will auch wissen, ob die Abkoppelung rückgängig gemacht werden kann und wann dies frühestens möglich wäre.