Gestern in Halle, heute in Frankfurt/Main und morgen … "Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD) betätigt sich momentan als Wanderprediger in Sachen Gemeinschaftsschule", kritisiert die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Franka Hitzing. Vielleicht versuche er außerhalb Thüringens zu werben, weil die Resonanz im Freistaat eher mäßig sei. In Bad Salzungen im Wartburgkreis, wo die FDP gestern Abend zur öffentlichen Fraktionssitzung zu Gast war, kennt man das neue Modell jedenfalls nicht und will es auch offenbar nicht.
Es sei bedenklich, wenn der Kultusminister Matschie deutschlandweit für sein Lieblingsprojekt der Gemeinschaftsschule werbe und das Pilotprojekt zum "Exportschlager Thüringens" verkläre, sagt Hitzing weiter. Wenn nur ganze sechs Schulen in Thüringen das Pilotmodell mit Beginn des Schuljahres erproben wollten, zeuge das eher von Skepsis bei Eltern und Lehrern. Auch seien die "Gemeinschaftsschulen im Aufbau" von ihrer regionalen Verteilung eher ein "Wahlkreisprojekt" als ein in ganz Thüringen erwünschtes Modell, erneuert Hitzing ihre Kritik. Matschie täte gut daran, sich um die Weiterentwicklung und Ausstattung der bestehenden Schulen und Hochschulen in Thüringen zu kümmern und nicht im Wanderzirkus durch Deutschland zu tingeln, so die liberale Lehrerin abschließend.