"Das Land darf nicht um jeden Preis auf den Ausbau der Flächen für die Windenergienutzung in Südthüringen pochen, weil es damit den Ruf als Tourismusstandort gefährdet." Mit diesen Worten widerspricht der stellvertretende Vorsitzende des Landtagsausschusses für Bau, Landesentwicklung und Verkehr Heinz Untermann (FDP) der Position von Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD). Er sei sicher, dass die Regionalplaner in Südthüringen alle Bestimmungen, Ausschlusskriterien und Mindestabstände sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen geprüft hätten. "Südthüringen besteht nun mal zu großen Teilen aus Wald, Naturparks und Landschaftsschutzgebieten, für die berechtigte Beschränkungen gelten." Wer dennoch pauschal auf die Vergrößerung der Flächen dränge, riskiere den Ruf als Tourismusstandort. "Der Wirtschaftsfaktor Tourismus spielt für Deutschlands Grüne Mitte und ganz speziell für Südthüringen eine wichtige Rolle", mahnt der liberale Abgeordnete den Wirtschaftsminister. Solange die ausgewiesenen Flächen nicht ausgenutzt seien, brauche man zudem keine zusätzlichen Flächen. Außerdem könne man durch Modernisierung vorhandener Anlagen den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen, so Untermann, dem es neben Ausgewogenheit und Verständnis für die Belange der Landwirtschaft, des Umwelt- und des Denkmalschutzes vor allem um die Interessen der Bürger geht.