"Der demografische Wandel sowie die fehlende Ausbildungsreife gefährden die Sicherung der Fachkräftebasis in Thüringen. Der Fachkräftemangel in Thüringen wird sich zukünftig noch weiter verschärfen", so der Landes- und Fraktionsvorsitzende der FDP-Thüringen Uwe Barth. "Auch wenn der das Aktionsprogramm wenig Neues enthält, so begrüßen wir dennoch, dass Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) das Problem jetzt auch erkannt hat und sich die Landesregierung der Thematik annehmen will." Ob es mehr als eine Absichtserklärung und ein weiteres kostenintensives Programm des Wirtschaftsministers sei, müsse sich erst noch zeigen.
"Die Möglichkeiten, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken liegen auf der Hand", so Barth. Eine Stärkung der dualen Berufsausbildung und sowie die Weiterentwicklung des Bildungswesens, sieht die FDP dabei im Vordergrund. Dazu gehörten eine verbesserte frühkindliche Bildung, die verbindliche standardisierte Sprachstandserhebung für einen sicheren Umgang mit der deutschen Sprache, eine Stärkung der Berufsorientierung in den Schulen und mehr Autonomie für Bildungseinrichtungen und Bildungsträger. Die Ausbildungsbetriebe seien nicht der "Reparaturbetrieb", um für die erforderliche "Ausbildungsreife" der Auszubildenden zu sorgen, sagte Barth mit Blick auf das vorgeschlagene "nullte Ausbildungsjahr". Im dem Zusammenhang weist der FDP-Fraktionschef auch darauf hin, dass die ständige Diskussion um die Schulstrukturen in Thüringen nicht hilfreich sei. Stattdessen müssten die Regelschulen gestärkt werden.
Unbedingt erforderlich sei eine bessere Bindung von Schulabgängern und Absolventen an Thüringen durch eine stärkere Verzahnung der Ausbildung mit Forschung, Wirtschaft und Industrie. "Wer einmal Thüringen aus beruflichen Gründen verlassen hat, kommt so schnell nicht wieder zurück", so Barth, der die Probleme der Wirtschaft im Rahmen seiner Sommerreise durch elf Thüringer Landkreise und drei kreisfreie Städte aus erster Hand erfahren hat. Dabei stand das Thema "Sicherung des Fachkräftebedarfes in Thüringer Betrieben" im Mittelpunkt der Firmenbesuche und Gespräche mit beruflichen Bildungseinrichtungen und Ausbildungsbetrieben - schon bevor der Wirtschaftsminister das Thema für sich erkannt hat.