"Einen unglaublichen Vorgang" nannte der parlamentarische Geschäftsführer und innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dirk Bergner, das Auftauchen einer Stasiakte in der Polizeidirektion Erfurt im vergangenen Jahr. "Dass das Thema erst durch journalistische Arbeit öffentlich bekannt wird, macht die Sache nicht besser", so Bergner weiter mit Blick auf einen Bericht des MDR. Immerhin handle es sich bei der Unterlage aus dem Büro von MfS-General Schwarz "um keine Kleinigkeit". Der Liberale fordert rückhaltlose Aufklärung: "Wir wollen wissen, wieso der Vorgang so lange verheimlicht wurde, und wir wollen wissen, ob noch mit weiteren Akten zu rechnen ist, die rechtswidrig irgendwo herumliegen."
Besonders schlimm findet der FDP-Innenexperte, dass ausgerechnet ein Polizist mit brisanten Akten so umgegangen ist. Dies sei ein schrecklicher Vertrauensbruch. Deshalb sei jetzt "mit Sicherheit" nicht die Zeit, irgendetwas an dem Geschehen zu bagatellisieren. "Wir werden nicht akzeptieren, wenn die Regierung versucht, das Thema unter den Teppich zu kehren", kündigt der 45-Jährige an.