Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag Marian Koppe fordert die Bildung einer Task-Force "Ärztemangel" zur Entwicklung eines tragfähigen Konzepts zur Schließung der medizinischen Versorgungslücken im ländlichen Raum.
Die jüngsten Vorstöße des Bundesgesundheitsministers stellen sich nach 11 Jahren Murks und Flickschusterei unter SPD-Führung endlich offensiv dem dringenden Problem der massiver werdenden medizinischen Unterversorgung im ländlichen Raum. "Es ist gut, dass Minister Rösler die Diskussion zur Lösung dieses komplexen Problems auch über Parteigrenzen hinweg sucht." Allerdings, so Koppe weiter, helfen die an die Öffentlichkeit gelangten Einzelvorschläge kaum bei der Bewältigung des Gesamtproblems. "Wir müssen endlich dahin kommen, dass sich alle Kompetenzträger an einen Tisch setzen." Koppe fordert die Bildung einer Task-Force, in der sich Vertreter des Bundes, der Länder, der Mediziner, der Kassen und Patienten gemeinsam der Lösungssuche stellen. Vor allem dürften sich die Bundesländer nicht länger hinter Rösler verstecken und müssten sich endlich ihrer Verantwortung stellen. "Es ist peinlich, dass die aktuelle Landesregierung mit großem Pomp ein Stipendiensystem mit 10 Vergabeplätzen vorstellt, obwohl in Thüringen ca. 250 Ärzte in Krankenhäusern und mehr als 100 Landärzte fehlen. Das ist unredlich, wird dem dringenden Problem nicht gerecht und ist letztlich nichts weiter als purer Aktionismus."
Darüber hinaus könne niemand ernsthaft erwarten, dass allein in Berlin eine zufriedenstellende Lösung für die gesamte Bundesrepublik gefunden werden könne, so Koppe. "Jeder, der mit offenen Augen durchs Land geht, sieht, dass sich Regionen wie der Großraum München vom Bayerischen Wald, Berlin von der Uckermarck und Jena vom Wartburgkreis massiv unterscheiden. In Region A mit wenig Problemen, muss die Gesundheitsversorgung anders organisiert werden als in Region B, in der vergleichbare Voraussetzungen fehlen", merkt Marian Koppe kritisch an.
"Jeder ahnt, das wir Aufgrund des demographischen Faktors und der Kostenentwicklung in Zukunft vor erheblichen Schwierigkeiten stehen und Schnellschüsse den langfristigen Herausforderungen kaum gerecht werden. Daher dürfen auch grundsätzlich neue Lösungsansätze nicht tabuisiert werden. Dabei muss man auch über eine neue Arbeitsteilung zwischen den Gesundheitsberufen nachdenken - und dies nicht nur in Gebieten, in denen Hausärzte fehlen," so der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag.