Erstaunt, aber nicht überrascht zeigte sich die Umweltexpertin der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Franka Hitzing , über die Ankündigung des Düngemittelproduzenten K+S, eine Eindampfanlage, die den Salzgehalt in den Abwässern des Kalibergbaus entlang der Werra verringern sollte, nun doch nicht bauen zu wollen. "Das passt in das bisherige Schema. Stück für Stück zieht K+S getroffene Zusagen zurück und lässt die Anrainer von Werra und Weser im 'sauren' Regen stehen. Das ist nicht nur ein schlechter Stil. Das ist Verdummung in Reinkultur."
Hitzing, die zugleich stellvertretende Vorsitzende der FDP-Landtagfraktion ist, fordert den Düngemittelproduzenten auf, dem Landtag die Gründe für seinen plötzlichen Sinneswandel offenzulegen. "Transparenz ist jetzt das Mindeste, was die K+S AG liefern muss. Ich fordere die Verantwortlichen deshalb auf, endlich mit offenen Karten zu spielen und ihre 'Salami-Taktik' ad acta zu legen. Das ist unbedingte Voraussetzung für eine künftige Form der Zusammenarbeit, in der sich alle Beteiligten aufeinander verlassen können."
Unterdessen pflichtete Hitzing dem Thüringer Umweltminister Jürgen Reinholz bei: "Es ist richtig, dass der Umweltminister auf das Ende der Einleitung von Salzlauge in die Werra im Jahr 2012 beharrt. Der K+S-Konzern hatte genügend Zeit, um seiner Verantwortung gerecht zu werden und sich für eine naturverträgliche technische Lösung zu entscheiden, die die weitere Verschmutzung von Werra und Weser stoppt. Allerdings zeugt die bisherige Kommunikationspolitik nicht gerade vom Willen des Kaliproduzenten zu einer verantwortungsbewussten Kaliproduktion," so Hitzing abschließend.