Statt "Tag der Arbeit" feierten die Liberalen den "Tag für Arbeit". Zur zentralen Veranstaltung zum 1. Mai lud die FDP Thüringen nach Jena ein. Dort informierten sie am Rande einer Gewerkschaftsdemo über liberale Politik für einen Aufschwung am Arbeitsmarkt. Landeschef Uwe Barth verteilte gelb-blaue Blumen.
Dem wohlgemerkt friedlichen Zutritt zum Johannesplatz wurde den Liberalen durch "DGB-Sekretäre" verwehrt. Die Jungen Liberalen hatten ein Transparent entrollt: "DGB - Deutschlands größte Bremse". Aufgrund dieser "unmöglichen Difarmierung" sprachen besagte Funktionäre in Eigenauslegung rechtsstaatlicher und grundrechtlicher Prinzipien einen "Platzverweis" aus.
Die Liberalen, denen in ähnlicher Auslegung der Grundrechte auch die Teilnahme am Demonstrationszug einiger Dutzend DGB-Protestler verwehrt wurde, nahmen die Konfrontationen gelassen. Eigenmächtige Platzverweise durch Zivilisten kenne man aus anderen Zeiten, hieß es. "Gerade jene, die scheinbar als erste für Toleranz und Meinungsfreiheit aufstehen wollen, legen ein seltsames Rechtsstaatsverständnis an den Tag.", sagte Juli-Chef Christoph Burmeister.
Die "Ausbildungsplätzchen" der FDP erfreuten sich indes auch bei den Funktionären großer Beliebtheit. Die Backwaren wurden genüsslich selbst von DKP-Genossen vertilgt.